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Borretsch pflanzen und pflegen – unsere Tipps

Der Borretsch
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Ein langer, verzweigter Stängel, raue Blätter und blaue, sternförmige Blüten sind charakteristisch für Borretsch. Vielleicht hast Du mal eine solche Pflanze beim Spazierengehen gesehen. So eine tolle Blume möchte man dann doch auch in seinem eigenen Garten haben. Dabei sieht das Gewächs nicht nur hübsch aus, es birgt auch viele tolle Vorteile.

Wie Du beim Einpflanzen und Pflegen der Borretsch-Pflanze am besten vorgehst und wofür das Kraut alles gut ist, erfährst Du in diesem Ratgeber.

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Borretsch ist eine beliebte Haus- und Gartenpflanze
  • Er benötigt einen feucht-lehmigen, kalkreichen Boden und viel Sonne
  • Die Blätter erinnern im Geschmack an Gurken
  • Es lassen sich viele tolle Rezepte mit Borretsch finden
  • Borretsch ist auch als Heilpflanze bekannt

Kurzporträt des Borretsch

Der Borretsch (lat. Borago) zählt zu der Familie der Rauhaargewächse. Er wird auch häufig als Gurkenkraut bezeichnet, da seine Blätter einen Gurken-ähnlichen Geruch und Geschmack vorweisen. Weitere Namen sind Kukumerkraut und Himmelsstern, da die Blüten des Borretsch sternförmig sind. Er besitzt eine Wuchshöhe von 50 bis 90 cm und wird in etwa ein Jahr alt. Dabei blüht er in einer kurzen Zeit von Mai bis Herbst, wobei er eine stark verzweigte Wurzel bildet. Diese ist außen braun und innen weiß. Den Borretsch erkennst Du vor allem an seinen behaarten, stacheligen Blättern und Stängeln, die bis zu 15 cm lang werden können. Die Blüten finden sich meist in den Farben blau, rosa, lila und in manchen Fällen sogar weiß.

Tee aus Borretsch

Herkunft

Ursprünglich stammt das Kraut aus der Mittelmeerregion und Kleinasien. Im 8. Jahrhundert gelangte die Pflanze dann durch die Araber nach Spanien, von wo aus sie sich in ganz Europa verbreitete. Heutzutage ist sie vor allem in Bauern- und Kräutergärten zu finden, aber oft auch abseits der Wege, als verwilderte Pflanze. Mittlerweile fühlt sich das Borretschgewächs in Europa und Nordamerika besonders wohl.

Borretsch Arten

Dem Borretsch gehören nur fünf weitere Arten an. Allgemein bekannt ist natürlich der gemeine Borretsch, um den es in diesem Ratgeber auch hauptsächlich geht. Dennoch können auch die beiden Varianten, kriechender und ausdauernder Borretsch, durchaus interessant sein.

Gemeiner Borretsch (Borago officinalis)

Hierbei handelt es sich um die wohl bekannteste Art des Borretsch. Die Blüten sind vorwiegend blau mit schwarzen Staubblättern, die einen tollen Kontrast bilden. Doch zwei weitere Sorten des gemeinen Borretsch verdienen besondere Aufmerksamkeit.

Variegata

Diese Unterart weist schöne blaue Blüten und grüne, weiß gezeichnete Blätter auf.

Alba

Bei dieser Pflanze sind die Blüten in einem schönen weiß gefärbt, weshalb sie auch gerne weißer Borretsch genannt wird. So ist sie ideal für jene, die nach einer weißen Blume suchen. Außerdem sind die Stängel um einiges robuster als bei dem herkömmlichen Borretsch.

Der weiße Borretsch

Kriechender Borretsch (Borago pygmaea)

Ganz wie bei dem gemeinen Borretsch, besitzt diese Art blau-blühende Knospen und ist vom späten Frühling bis zum Herbst zu finden. Ein Unterschied ist jedoch, dass diese Unterart des Borretsch eine mehrjährige Staude ist und nicht nur ein Jahr lang blüht.

Ausdauernder Borretsch (Borago laxiflora)

Dieser Borretsch ist recht zierlich und eignet sich so sehr gut als Topfpflanze. Bei Verwendung und Geschmack ähnelt er sehr dem gemeinen Borretsch, nur sind die Blätter bei dieser Art noch etwas stacheliger.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Borretsch

Borretsch eignet sich tatsächlich genauso gut für den Topf wie für das Freilandbeet. Die Pflanze ist recht pflegeleicht, weshalb sie auch einfach direkt in das Beet eingepflanzt werden kann. Möchtest Du den Borretsch aber lieber vorziehen und erst dann aussäen, dann haben wir hier ein paar Tipps für Dich.

1. Befüllen der Töpfe

Es ist sehr wichtig, auf die richtige Topfgröße sowie die richtige Erde zu achten, damit Dein Borretsch auch ordentlich wachsen kann.

Wenn Du das Kraut vollständig im Topf belassen möchtest, achte auf ein Behältnis, das mindestens 30 cm tief ist. Die Wurzeln des Borretsch werden sehr lang, denn er zählt zu den Tiefwurzlern.

Die idealen Bedingungen für die Pflanzenerde ist ein feuchter, sandig-lehmiger und kalkreicher Boden. Er sollte außerdem einen neutralen pH-Wert besitzen, der etwa zwischen 6,5 und 7,5 liegt. Wegen der langen Wurzeln, sollte der Boden auf jeden Fall aufgelockert werden, bevor Du die Samen einpflanzt

2. Samen einpflanzen

Bei dem Borago handelt es sich um einen Dunkelkeimer. Das heißt für Dich, dass Du die Samen am besten mindestens zwei Zentimeter tief in den Boden legst, und gut mit Erde bedeckst. Bis zum ersten Keim kann es etwa 14 Tage dauern.

Borretsch ins Freibeet einpflanzen

Tipp: Wenn Du die Samen kaufst, achte darauf dass sie nicht älter als ein Jahr sind. Nach dieser Zeit verlieren sie nämlich ihre Keimfähigkeit.

3. Gießen

Der Borretsch mag es am liebsten feucht. Vor dem Austrocknen sollte er geschützt werden, aber auch zu viel Wasser gefällt ihm nicht. Achte also darauf, dass der Boden immer nur feucht bleibt und genügend Nährstoffe bietet.

4. Platzierung der Töpfe

Borretsch mag es sonnig. Deshalb bietet es sich an, die Töpfe an sonnigen oder halbschattigen Plätzen in der Wohnung oder im Haus zu platzieren. Der Balkon oder die Terrasse bieten sich auch hervorragend für das Kraut im Topf an.

Pikieren des Borretsch

Was mit Pikieren gemeint ist und ob Du auch Deinen Borretsch pikieren solltest, erfährst Du hier.

Was bedeutet Pikieren?

„Pikieren“ stammt von dem französischen Wort piquer ab, das so viel wie „Stechen“ bedeutet. Ursprünglich wurde der Begriff im Militär verwendet und bezeichnet das Stechen mit einem Spieß durch den Pikenier. Aber was hat das jetzt mit Deinen Pflanzen zu tun?

Das Wort Pikieren wird im modernen Sprachgebrauch vermehrt bei Gartenbau oder Lebensmitteln verwendet.

Im Gartenbereich meint das Pikieren, das Schaffen von mehr Platz für die Jungpflanzen, wenn es den Sämlingen in der gemeinsamen Schale zu eng wird. So werden sie, wenn sie groß genug sind, in eigene kleine Töpfe mithilfe des Pikierens umgesetzt.

Wie sollte man beim Pikieren vorgehen?

Zuerst wird mit dem dicken Ende des Pikierstabes ein Loch in die Erde des neuen Pflanzen-Behälters gebohrt. In dieses Loch wird dann die junge Pflanze gesetzt, so dass der Wurzelansatz unter der Erde liegt. Achte darauf, dass die Wurzeln allesamt senkrecht in dem Loch stecken. Eine gebogene Wurzel, die zur Seite oder nach oben zeigt, kann zur Wachstumsstockung führen. Darum empfiehlt es sich, bei längeren Wurzeln diese ein wenig zu stutzen, bevor Du sie wieder einpflanzt. Hast Du die Pflanze in ihrem neuen Topf eingesetzt, schließt Du mithilfe des Pikierstabes das Loch und drückst die Erde näher an das Pflänzchen heran. Anschließend wird gegossen.

Bei den benötigten Abständen muss je nach Pflanzenart entschieden werden. Grundsätzlich gilt aber, dass junge Gartenpflanzen von ein bis zwei Jahren  einen Abstand von drei bis fünf Zentimetern benötigen.

Muss man Borretsch-Pflanzen pikieren?

Es bietet sich durchaus an, Deine Borretsch Keimlinge zu pikieren, wenn Du sie in einer Anzuchtschale oder einem Minigewächshaus zum Keimen bringen möchtest. Setze die kleinen Pflanzen dabei entweder in einen eigenen Topf oder nach draußen in Dein Freibeet. Achte dabei auf einen Abstand von 12 bis 25 Zentimetern zwischen den Setzlingen.

Borretsch ins Freibeet pflanzen

Möchtest Du den Borretsch nicht in einem Topf pflanzen oder vorziehen und hast genug Platz für ein Freibeet im Garten, dann kannst Du Deine Borretsch-Samen auch direkt in das Beet einpflanzen.

Was ist der richtige Boden?

Die Borretsch-Pflanze findet sich vorwiegend in Europa und Nordamerika dort, wo der Boden feucht, kalkhaltig und lehmig ist. Dementsprechend sollte das Beet ähnliche Voraussetzungen besitzen, damit sich das Kraut wohl fühlt und wächst.

Der richtige Zeitpunkt zum Aussäen von Borretsch

Da der Borretsch von Mai bis zum Herbst blüht, sollten die Samen von Mitte April bis Anfang Mai in das Beet ausgesät werden. Allerspätestens Anfang Juli kannst Du den Borretsch noch aussäen.

Beim Aussäen sollte eine Menge von 90 Samen pro Quadratmeter nicht überschritten werden. Du kannst die Samen ganz einfach mit der Hand austeilen. Sind die Samen im Beet, bedecke sie mit viel Erde, da Borretsch ein Dunkelkeimer ist. Sie sollten etwa zwei bis drei Zentimeter tief in der Erde stecken. Wenn die ersten Keime erscheinen, kannst Du die Pflänzchen so umsetzen, dass zwischen ihnen 15 bis 25 cm Abstand ist. So wird der Befall von Mehltau vermieden.

Der richtige Standort für Borretsch

Am wohlsten fühlt sich die Borago in sonnigen Plätzen. Säe die Samen also an Stellen, die gut in der Sonne stehen oder im Halbschatten liegen.

Hinweis: Wenn der Borretsch einmal eingepflanzt ist, solltest Du ihn nicht mehr umsetzen. Darauf reagiert die Pflanze empfindlich und könnte eingehen.

Borretsch: Pflege

Das gurkenähnliche Kraut stellt keine hohen Ansprüche und ist leicht in der Pflege.

Damit der Boden ausreichend feucht bleibt, kannst Du die Erde rund um den Borretsch mit Grünschnitt oder Rindenmulch mulchen. Das Gießen mit kalkhaltigem Leitungswasser ist nicht nur in Ordnung, es ist sogar wünschenswert für die kalkliebenden Pflanzen.

Wie bei anderen Pflanzen auch sollte der Borretsch regelmäßig von Unkraut befreit und der Boden geharkt werden.

Tipp: Um mögliche Reaktionen auf der Haut vorzubeugen, wenn Du Dich um Deine Pflanzen kümmerst, bietet sich das Tragen von Handschuhen an. So reizen die borstigen Blätter der Borago nicht Deine Hände.

Borretsch als Bienenblume

Düngen des Borretsch

Düngen brauchst Du den Borretsch nicht oder selten, je nachdem wie gut sich Dein Boden für das Kraut eignet.

Brennnessel-Schnitt vom Kompost bietet sich dabei als guter Dünger an. Mehr braucht der Borretsch nicht, um sich wohl zu fühlen.

Ernte vom Borretsch

Die grünen Blätter kannst Du ab Mai immer ernten. Dabei kannst Du die Blätter einfach mit der Hand abknipsen, oder diese mit einer Schere oder einem Küchenmesser abschneiden. Achte darauf, nur junge Blätter zu ernten. Zwar sind die Älteren größer, schmecken aber nicht so gut und sind härter. Auch die hübschen Blüten des Krautes können geerntet werden und als Deko für Quark oder Kuchen verwendet werden.

Borretsch: Fruchtfolge und Mischkultur

Das Gurkenkraut lässt sich mit vielen anderen Pflanzen anbauen. So kann dieses Rauhaargewächs zusammen mit Dill, Erbsen, Erdbeeren, Bohnen, Gurken, Kohl und Kohlrabi in dem Beet wachsen. Auch Ringelblumen, Rote Beete, Majoran, Kürbis, Salat, Sonnenblumen und Spinat vertragen sich mit dem Gewächs gut. Solltest Du auch Sellerie, Tomaten, Bohnenkraut oder Zucchini im Garten haben, ist das kein Problem für Deinen Borretsch.

Nur Petersilie und Rucola vertragen sich nicht sehr gut mit dem Kraut.

Rezepte und Kochideen für Borretsch

Die Dosis macht das Gift: Borretsch enthält diverse Pyrrolizidinalalkaloide, die der Pflanze zur Abwehr von Fressfeinden hilft. In kleinen Mengen sind diese völlig ungefährlich und können vom Menschen gegessen werden. Ein Erwachsener sollte maximal drei Gramm am Tag zu sich nehmen. Schwangere oder stillende Frauen sowie kleine Kinder sollten gar keinen Borretsch zu sich nehmen.

Mit seinem gurkenähnlichen Geschmack eignet sich Borretsch besonders als Würzkraut in Salaten oder Suppen. Du kannst sogar ganze Gurken mit diesem Kraut ersetzen. Auch Borretsch-Essig ist in der Küche sehr beliebt und in Soßen verleiht das Kraut dem Ganzen einen besonderen Geschmack. Für Pesto und Risotto eignet sich Borretsch hervorragend.

Fun Fact: Borretsch ist ein wichtiger Bestandteil der berühmten Frankfurter Grünen-Soße. Sie wird meist mit Kartoffeln oder Fisch serviert.

Weiterführende Quellen

  • Viele tolle Rezepte mit Borretsch findest Du auf chefkoch.de

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