Die beliebte Gewürzpflanze Majoran (Origanum majorana) ist in vielen Küchen zu finden. Er eignet sich hervorragend um Soßen, Salate, Suppe und vieles mehr geschmacklich zu verfeinern. Fleisch und Eintöpfe werden mediterran gewürzt. Majoran enthält viele gesunde Nährstoffe und verfügt über praktische Heilkräfte. Umgangssprachlich wird er auch liebevoll Wurstkraut oder Bratenkräusel genannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Majoran benötigt viel Wärme und Sonne, hasst dafür aber Staunässe
- In jeder guten Küche zu finden, ideal um Eintöpfe, Suppen etc. mediterran zu verfeinern
- Besitzt Heilkräfte, die hilfreich bei Erklärungen oder Magen- und Darmbeschwerden sind
- Ist verwandt mit Oregano, Thymian und Salbei – wird darum auch gerne verwechselt – ein guter Gaumen schmeckt allerdings sofort den Unterschied.
Kurzporträt des Majorans
Der meistgebräuchliche Name Majoran stammt vom botanischen Namen Organum Majorana ab. Er gehört somit zu der Pflanzenfamilie der Lippenblütler. Majoran blüht ungefähr von Juni bis September. Die Blüten sind nicht giftig und können beispielsweise als Verzierung auf Salate angerichtet werden.
Majoran wächst am besten windgeschützt, mit viel Sonne und einem lockeren sandigen Boden. Die Kräuter lassen sich auch wunderbar in der Küche ziehen. Sie passen ausgezeichnet zu Fleisch-, Wurst- und Kartoffelgerichte. Außerdem zu Suppen, Eintöpfe und Salate mit kräftigem Geschmack. Darum wird er auch gerne als Badkraut, Bratenkräutche, Kuchelkraut oder Kuttelkraut bezeichnet.
Im Majoran stecken gleichermaßen Heilkräfte. Bei Magen- und Darmbeschwerden, leichter Unruhe bis Nervosität, Hautproblemen, Schlaflosigkeit und Mückenstiche kann Majoran Beihilfe leisten. Er kann als Tee, Creme oder frisch verwendet werden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Majoran
Am besten wird Majoran erst ab Mitte Mai ausgesät, da er sehr frostempfindlich ist. Es ist ratsam, den Majoran zwischen März und Mai vorzuziehen. Ab März kann die Anzucht auf der Fensterbank in Töpfen oder im Frühbeet starten.
Majoran gehört zu den Lichtkeimern. Dies bedeutet, die Samen benötigen ausreichend Helligkeit zum Wachsen. Sie werden nur leicht angedrückt oder mit etwas Wasser besprüht, damit sie nicht davonfliegen.
- Befülle eine Anzucht-Schale mit etwas Anzuchterde. Alternativ kann ein Topf, Schüssel oder ähnliches Gefäß genutzt werden, mit circa 3 bis 5 cm Höhe. Anzuchterde ist speziell für Keim- und Stecklinge. Sie bietet weniger Nährstoffe, damit sich das kleine Pflänzchen mehr auf die Wurzelbildung konzentrieren kann.
- Anschließend können die Samen auf der Erde verteilt werden. Die Erde sollte vorher etwas befeuchtet werden, damit die Samen daran haften. Werden die Samen einfach aufgestreut und danach erst gegossen, können sich kleine Wasserkanäle bilden und die Samen werden in eine Ecke geschwemmt.
- Bis die ersten Majoran Keimlinge zu sehen sind, vergehen nur wenige Tage. In dieser Zeit sollten die Erde mit Wasser besprüht werden, statt gegossen.
Pikieren des Majorans
Beim pikieren werden Sämlinge vereinzelnd und neu eingepflanzt. Sie wachsen stärker, sobald sie unter keinen Konkurrenzkampf mit anderen Setzlingen stehen. Pikieren selber ist nicht schwer, fordert aber eine gewisse Menge Fingerspitzengefühl. Bevor pikiert wird, sollten die Keimlinge sorgfältig aussortiert werden. Die größten Keimlinge können direkt entsorgt werden. Es sollten kleine, aber dennoch die kräftigsten Setzlinge gewählt werden.
Mithilfe eines Pikierstab oder alternativ einem Zahnstocher, Eisstiel oder Bleistift aus Holz, können die Keimlinge vereinzelnd werden. Dafür wird mit dem Pikierstab der Setzling vorsichtig von unten aus der Erde gehebelt.
Nach etwa 14 Tagen sind die ersten Keimlinge zusehen. Es sollte beachtet werden, dass der Majoran sehr ergiebig ist, weshalb nur ein paar wenige Pflanzen genügen. Darum wird in vielen Fällen gar nicht pikiert.
Majoran ins Freibeet pflanzen
Majoran sollte erst nach den Eisheiligen sprich, sobald keine Chance auf Frost besteht, eingepflanzt werden. Dies gilt ebenso für den Anbau im Freiland oder im Garten, dort sollte er nicht vor Mitte Mai gesät werden.
Sobald die Jungpflanzen in Freie kommen, sollte ein Abstand von 25 cm x 25 cm eingehalten werden. Wird Majoran allerdings in ein kleines Beet gepflanzt, sollte circa 15 cm Abstand genügen.
Majoran: Pflege
Das recht anspruchslose Gewürzkraut bedarf keinen großen Pflegeaufwand, solange der Standort richtig gewählt wurde. Ein warmer, sonniger Ort sollte ausgesucht werden, um das Aroma der Pflanze zu steigern. Längere Trockenperioden verkraftet der Majoran, allerdings wirkt sich dies negativ auf den Wuchs aus.
Standort und Boden für Majoran
Der meist buschig wachsende Majoran benötigt einen sonnigen, aber dennoch windgeschützten Ort, der einen gut durchlässigen und nährstoffreichen Boden aufweist. Untergründe, die von Kiesel bis Lehm reichen, eignen sich am besten. Vollständig sandige Böden sollten vermieden werden. Zudem empfiehlt sich ein eher neutraler bis leicht alkalischer ph-Wert.
Ursprünglich kommt der Majoran aus dem Mittelmeergebiet, vermutlich aus dem vorderen asiatischen Raum oder Zypern. Er benötigt milde Winter und sehr warme Sommer. Weshalb er des Öfteren in Supermärkten als einjähriges Kraut verkauft wird, da er harte Winter sowieso nicht überlebt. Normalerweise taucht er als mehrjähriger, halbhoher Strauch auf.
Gießen
Konstantes Gießen ist angebracht, dennoch kann Staunässe an den Wurzeln starke Schäden hervorrufen. Darum lieber etwas zu wenig gießen, als zu viel! Vor allem bei der Anzucht im Haus dürfen die Jungpflanzen nicht austrocknen, da sie ansonsten unbrauchbar sind.
Steht die Pflanze im Garten, sollte regelmäßig Unkraut entfernt werden, damit sie genug Platz zum Wachsen hat.
Düngen von Majoran
Auf zusätzlichen Dünger sollte verzichtet werden, wenn der Boden davor mit ausreichend Nährstoffen angereichert wurde. Der Majoran würde nur große, äußerlich sehr schöne Blätter entwickeln, diese würden jedoch keinerlei Aroma enthalten.
Im Folgenden werden die wichtigsten Pflegefaktoren von Majoran vorgestellt.
Anspruch | Pflegehinweis |
Standort |
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Boden |
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Gießen |
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Dünger |
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Ernte des Majorans
In der Zeit von Juni bis August/September blüht der Majoran in weißen bis zartrosa Blüten. Am Ende der Blütezeit wachsen kleine Früchte aus den Fruchtknoten heran. Sie enthalten meist kugelige braune Samen, die zur Vermehrung dienen. Für Bienen, Hummeln und Schmetterlinge stellt sich der Majoran als eine wichtige Lebensgrundlage und Nahrungsquelle dar.
Majoran sollte vorzugsweise kurz vor oder zu Beginn der Blütezeit geerntet werden. In jenen Tagen ist der Gehalt der ätherischen Öle am höchsten. Gepflückt kann er am Vor- oder Nachmittag werden, zur Mittagsstunde, wenn die Sonne am höchsten steht. Die meisten Kräuter sollten am Vormittag gepflückt werden, sobald der Morgentau abgetrocknet ist.
Majoran kann ebenso gut getrocknet werden, die meisten wichtigen Nährstoffe und der Geschmack bleibt erhalten. Es wäre also zu schade, den vertrockneten Rest im Herbst schon wegzuwerfen. Die vertrockneten Blätter können geerntet und luftdicht verpackt werden. Andererseits kann der vertrocknete Rest nach wie vor verwendet werden und dann entsorgt werden, sobald die nächsten Keimlinge pikiert wurden.
Heilwirkung des Majorans
Vorwiegend wird Majoran in der Küche verwendet, um deftige Speisen zu würzen, gleichzeitig hilft er aber auch dabei, die schwere Mahlzeit zu verdauen. Er stärkt die Verdauungsorgane und wird zur Bekämpfung von Erkältungen und Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Er wird äußerlich zur Heilung der Haut, meistens in Form einer Salbe angewandt. Innerlich wird er in der Regel als ein Tee verabreicht.
Zur Heilung wird ausschließlich das Kraut verwendet. Es beinhaltet unter anderem ätherische Öle, Bitterstoffe, Gerbstoffe, Saponine, Menthol, Terpentin, Vitamin C und Zink. Die Bitterstoffe tragen beispielsweise zur Anregung der Verdauung an. Sie tragen zur Entsäuerung bei und stoppen im besten Fall Heißhungerattacken.
Die Gerbstoffe gehören ebenfalls zu den sekundären Pflanzenstoffen und sind behilflich bei der Spaltung von Proteinen. Sie wirken adstringierend (zusammenziehend) auf Schleimhäute und stärken das Immunsystem mit entzündungshemmenden und Blutdruck regulierenden Eigenschaften.
Majoran wird deshalb gerne mit fettigen Speisen, gegen Blähungen, Appetitlosigkeit oder Bauchkrämpfe eingenommen. Zudem kann er See- und Reisekrankheiten mildern. Im Bereich der Atmungsorgane hilft Majoran genauso gut. Husten, Schnupfen und Erklärungen können besiegt werden.
Die entkrampfenden und beruhigende Wirkung wird gleichermaßen eingesetzt, um das Nervensystem positiv zu beeinflussen. Gegen Migräne, Unruhe, Kopfschmerzen und Schlaflosigkeit kann er eingesetzt werden.
Äußerlich hilf Majoran gegen Wunden, Juckreiz, rheumatischen Problemen und Krampfadern. Mithilfe eines Ölauszugs kann er direkt auf die Haut eingerieben werden. Außerdem können Salben hergestellt werden, die besonders mild und auch somit für Babys geeignet sind.
Rezepte und Kochideen für Majoran
Majoran kann viel vielseitig verwendet werden. Hier findest Du die zwei Lieblingsrezepte der Redaktion. Das zweite Rezept ist für Vegetarier gedacht, kann aber auch super mit einem veganen Ersatzprodukt kombiniert werden.
Rindergeschnetzeltes mit Majoran-Sahnesoße
Dieses simple Rezept ist im Handumdrehen fertig, stärkt nicht nur das Immunsystem, sondern schmeckt auch noch Spitzenklasse.
Menge | Zutat |
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1 | Rumpsteak á 500 g |
3 oder mehr | Cherrytomaten |
1 | Knoblauchzehe |
1⁄2 | Zwiebel |
1 TL | Balsamico |
2 TL | Majoran |
2 EL | Weinbrand |
- Rumpsteak in dünne Streifen schneiden
- Zwiebeln viertel und in kleiner Panne anschwitzen
- Anschließend das Fleisch dazugeben und von beiden Seiten 3 Minuten braten
- Majoran und Sahne hinzugeben, verrühren und 2 Minuten köcheln lassen
- Mit beliebigen Kräutern würzen und mit Weinbrand abschmecken
Für Vegetarier: Ofenfeta mit Majoran-Oregano Marinade
Menge | Zutat |
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1 | Feta-Käse oder Alternative |
3 oder mehr | Cherrytomaten |
1 | Knoblauchzehe |
1⁄2 | Zwiebel |
2 EL | ÖL (Olivenöl) |
1 TL | Balsamico |
2 TL | Majoran |
2 TL | Oregano |
- Tomaten, Zwiebel und Knoblauch klein schneiden
- Stück Alufolie, die größer als das Stück Feta ist ausbreiten
- Zwiebeln und Knoblauch in der Mitte der Alufolie verteilen. Anschließend den Feta darauflegen oder mit den Händen in kleinen Krümeln darüber verteilen.
- Als Nächstes wird die Marinade angerührt. Dazu werden Öl, Balsamico, Majoran, Oregano und nach Bedarf Salz und Pfeffer vermischt und gleichmäßig über den Käse verteilt
- Den Käse mit dem restlichen Gemüse bedecken und Alufolie verschließen und ca. 30 Minuten ruhen lassen
- Schlussendlich kommt der Käse für 20 bis 30 Minuten bei 200 Grad in den Backofen
Alternativ kann der Käse auch so gegrillt werden und passt perfekt zu Baguette.
Das Ausprobieren war genauso lustig wie das Essen lecker. Viel Spaß beim Testen. Feedback wie Dir das Essen geschmeckt kannst Du unten gerne da lassen.
♡ – Wir würden uns sehr darüber freuen – ♡
Weiterführende Quellen
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