Narzissen sehen mit ihren weißen oder gelben Blüten auf jeder Wiese sehr hübsch aus. Aus diesem Grund pflanzen viele Menschen die Blume in ihren Garten oder halten sie sogar im Topf auf ihrem Balkon oder auf der Terrasse. Da es einige Sachen beim Pflanzen von Narzissen zu beachten gibt, haben wir alles Wichtige, was Du über den Narcissus wissen musst, zusammengefasst.
Das Wichtigste in Kürze
- Narzissen haben ihren Namen aus der griechischen Mythologie
- Die Farben können von weiß bis gelb-orange reichen
- Es gibt mehr als 24.000 Arten der Narzisse
- Narzissen blühen zwischen Februar und Mai
- Am besten hältst Du Narzissen in Gruppen, da sie sich mit anderen Pflanzen kaum verstehen
Kurzporträt der Narzisse
Die Narzisse (Narcissus) – auch als Osterglocke und Falscher Narzissus bekannt – gehört zu der Familie der Amaryllisgewächse. Davon gibt es ungefähr 30 bis 40 unterschiedliche Untergruppen. Zusätzlich gibt es 24.000 Kulturformen – diese lassen sich in 12 Gruppen unterteilen. Narzissen kommen ursprünglich aus dem Südwesten Europas und aus Nordwestafrika.
Die größte Verteilung liegt dabei auf der Pyrenäenhalbinsel. Eine Ausnahme bildet die wilde Osterglocke, die über den gesamten Westen Europas verteilt ist. Du findest sie überall in Wäldern, auf Wiesen und in den Bergen. Besonders an der Eifel und in den Vogesen ist die Blume häufig vertreten.
Damit Du einen Überblick über die Artenvielfal der Narzissen hast, haben wir eine Übersicht über die unterschiedlichen Klassen und Arten erstellt.
Klasse | Arten |
---|---|
1. Trompetennarzissen | Empress of Ireland, Mount Hood, Kingscourt |
2. Großkronige Narzissen | Eis Follis, Tigantik Stern, Karaton, Rosa Valentine, Professor Einstein, Himbeerring, Salome, Cioren |
3. Kleinkronige Narzissen | Barrett Browning, Polar Ice, Segovia |
4. Gefülltblühende Narzissen | Bridal Crown, Yellow Cheerfulness, Eiskönig, Apotheose |
5. Engelstänen-Narzissen | Haver, Silbermieten, Stoke |
6. Alpenveilchen-Narzissen | Jetfire, Tet-a-Tet, Jenny |
7. Jonquillium Narzissen | Suzy, Hillstar, San Disk |
8. Tacetten | Martha Washington, Teranium, Aspazia |
9. Dichternarzissen | Actaea, Bonnie Maria, Mailand |
10. Wildarten | Gelbe Narzisse (Osterglocke), Reifrock-Narzisse, Asturische Narzisse |
11. Geschlitzkornige Narzissen | Apricot Whirl, Orchidee-Narzisse, Schmetterlings-Narzisse |
12. Sonstige Narzissen | einige wenige Hybridsorten ohne Klassifizierung |
Narzissen sprießen aus einer rundlichen Zwiebel, die leicht spitz zuläuft. Aus dieser können sich fast 40 cm lange Wurzeln entwickeln. Die Blume besitzt schmale Blätter, die sehr steif nach oben wachsen. Die Blüten besitzen eine Hauptkrone und eine Nebenkrone, die auch als Trompete oder Röhre bezeichnet wird.
Die Hauptkrone besteht aus 5 bis 6 rundlichen Blüten, die die Nebenkrone umringen. Diese wiederum besteht aus einer kreisförmigen Blüte, in deren Mitte sich Staubfäden befinden. Farblich können sich die beiden Kronen unterscheiden oder auch ähneln. Narzissen können weiße, gelbe oder orangefarbene Blüten haben. Im Allgemeinen kann die Narzisse zwischen 5 und 60 cm hoch werden. Dies hängt von der jeweiligen Sorte und den Umweltgegebenheiten ab.
Aufgrund einiger Inhaltsstoffe wird die Narzisse auch als medizinisches Heilmittel verwendet. Besonders bei Alzheimer, Asthma, Schleimhautentzündungen und Geschwüren wird ihr eine heilende Wirkung zugeschrieben. Zudem wird es häufig als Brechmittel verwendet. Sie kann einerseits Erbrechen auslösen, aber andererseits wirkt sie aufgrund ihrer Milde beruhigend.
Außerdem kann sie vorübergehend Krämpfe lösen. Die Alkaloide, die in der Narzisse enthalten sind, führen häufig zu Nebenwirkungen wie Durchfall, Schläfrigkeit, Würgereiz und Schlappheit. Bei der Einnahme von größeren Mengen kann die Atmung gelähmt werden, was häufig auch tödlich sein kann. Menschen mit empfindlicher Haut können zudem bei Hautkontakt mit dem Saft der Pflanze allergische Reaktionen hervorrufen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Pflanzen von Narzissen
Da viele gerne die schöne Blume bei sich im Garten oder auf dem Balkon erblicken möchten, haben wir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussehen und Pflanzen von Narzissen erstellt. So kannst auch Du Dich an der Pflanze erfreuen.
Schritt 1: Finde den richtigen Ort und Zeitpunkt
Bevor Du mit dem Aussäen beginnst, solltest Du einen nährstoffreichen Boden suchen, der sehr gut durchlässig ist. Böden, die eher schwer und nicht gut durchlässig sind, sind nicht für das Anpflanzen geeignet. Zudem sollte sich der Boden in einer Lage befinden, in der genug Sonnenlicht vorhanden ist. Leichte Schatten sind akzeptabel, jedoch nicht ideal.
Zudem ist der richtige Zeitpunkt wichtig. Du musst Narzissen spätestens im Herbst pflanzen, denn nur so können sie im Frühling rechtzeitig erblühen.
Schritt 2: Den Boden gut vorbereiten
Es ist wichtig, dass Du den Boden zuerst auflockerst. Dies sollte ungefähr so tief sein, wie ein Spaten reicht. Daraufhin bereitest Du das Loch für die Pflanze vor, wenn Du eine Zwiebel einpflanzen möchtest. Um die Tiefe zu berechnen, nimmst du die Höhe der Zwiebel eineinhalb Mal – das sind ungefähr 10 bis 20 cm. Zudem sollten die Abstände zwischen den Zwiebeln mindestens 10 cm lang sein.
Wenn der Boden eher lehmartig und schwer ist, solltest Du zudem in das Loch etwas Kieselsteine oder Tonscherben geben, die du anschließend mit einer kleinen Menge Sand und lockerere Erde bedeckst. Auf diese Weise kann das Wasser auch bei schlechtem Boden besser durchsickern. Daraufhin kannst Du entweder die Zwiebel einpflanzen (Schritt 3a) oder die Samen aussäen (Schritt 3b).
Schritt 3a: Die Zwiebel einpflanzen
Nachdem nun der Boden vorbereitet ist, kannst Du die Zwiebel einpflanzen. Diese legst Du mit der Spitze nach oben in das bereits vorbereitete Loch. Damit sie stabil stehen kann, musst Du sie leicht andrücken. Anschließend fügst Du frische Erde hinzu, die du ebenfalls gut andrückst und gießt die Narzissen gut.
Schritt 3b: Aussäen der Samen
Das Aussäen von Samen dauert etwas länger als das Einpflanzen einer Zwiebel, aber dennoch genauso effektiv. Deine Erde sollte aufgelockert und angepasst sein. Zuerst solltest Du die Samen im Freiland oder in einem Topf aussäen, damit sie gut verteilt sind. Daraufhin bedeckst Du sie mit Erde und gießt sie gut an. Wenn Du die Narzissen im Topf gepflanzt hast, solltest Du die Erde immer feucht halten.
Narzisse ins Freibeet umpflanzen
Viele Menschen pflanzen ihre Narzissen zunächst einmal als Topfpflanzen ein, die Balkon und Terrasse verzieren sollen. Wir haben bereits erklärt, wie Du Narzissen einpflanzen kannst. Dies gilt sowohl für das Beet als auch für den Topf. Im Folgenden erklären wir Dir, wie Du Deine Narzissen aus dem Topf in den Garten umpflanzen kannst.
Du kannst sie sowohl zwischen Sträucher und Hecken als auch in Blumenbeet pflanzen. Auch auf Wiesen wachsen Narzissen sehr gut. Wichtig ist dabei jedoch, dass Du auf einige Sachen achtest. Die Erde muss nährstoffreich sein und Wasser durchlassen. Notfalls müsstest Du sie im Voraus vorbereiten, wie bereits in der Schritt-für-Schritt-Anleitung beschrieben wurde.
Zudem sollte die Stelle sonnig sein, maximal leichte Schatten haben. Denn es sind mindestens 2 Sonnenstunden am Tag dafür notwendig. Des Weiteren ist es wichtig, das Du Dich spätesten im September oder Oktober darum kümmerst, denn nur so wirst Du im Frühling schöne Blüten haben.
Um die Narzissen umzupflanzen, gräbst Du die Zwiebel aus und entfernst überschüssige Erde, die möglicherweise noch daran hängen geblieben ist. Daraufhin fügst Du sie in ein Loch ein, welches dreimal so lang sein sollte, als die Zwiebel selbst. Dieses sollte mit Kompost vorbereitet werden. Anschließend bedeckst Du die Zwiebel wieder mit Erde. Möglicherweise musst Du sie danach gießen – dies hängt von dem Zustand der Erde ab.
Wenn Du die Tochterzwiebeln getrennt von der Hauptzwiebel einpflanzt, kannst Du die Narzissen so vermehren. Achte vor dem Umpflanzen jedoch darauf, dass die Pflanze ausgewachsen ist. Dies sollte entweder nach dem Blühen – wenn das Laub vertrocknet ist – oder im Herbst passieren. Wir empfehlen jedoch, es im Mai oder Juni zu machen.
Narzisse: Pflege
Narzissen sind sehr unkompliziert und benötigen keine komplizierte Pflege. Du solltest zwischen März und Oktober darauf achten, dass der Boden gut bewässert wird und nicht austrocknet. Nach dieser Vegetationsperiode ist ein trockener Boden von Vorteil. Im Winter benötigen Narzissen keinen Schutz, da die meisten Sorten frostresistent sind. Was sich jedoch negativ auswirkt, sind plötzliche Wetterwechsel. Dies kann zu starken Schäden führen.
Weitere Schäden können durch Ungeziefer und Parasiten verursachte werden. Besonders die Larven der Narzissenfliege, die im Narcissus abgelegt werden, sind gefährlich. Sie fressen die Zwiebel von innen heraus, weshalb diese beginnt zu verfaulen. Nach der Ernte kannst Du eine Warmwasserbehandlung machen, um die Schädlinge zu bekämpfen. Fäulnis kann außerdem durch Überwässerung oder schlechte Böden entstehen. Wenn Du dies bemerkst, solltest Du die Zwiebeln, die noch nicht betroffen sind, umpflanzen.
Wenn die Blütezeit vorüber ist, können verwelkte Blüten entfernt werden. Auch das Laub kannst Du abtrennen, wenn es verwelkt oder austrocknet. Du solltest zudem mit dem Mähen von Wiesen warten, bis die sichtbaren Teile verwelken, sodass oberirdisch nichts mehr vorhanden ist (einziehen). Bei älteren Pflanzen solltest Du im Frühling Kalidünger verwenden. Dieser muss stickstoffarm sein, damit das Blühen unterstützt wird.
Düngen der Narzisse
Um das Blühen der Narzisse zu unterstützen – besonders bei älteren Pflanzen – solltest Du zu Dünger greifen. Dabei ist das Düngen bei Topfpflanzen deutlich wichtiger als bei Freibeetpflanzen.
Du kannst zum ersten Mal im März düngen. Zu diesem Zeitpunkt siehst Du die ersten Grünteile der Narzisse. Daraufhin kannst Du bis zum Sommer Düngen. Dies sollte nicht häufiger als ein Mal im Monat passieren. Du solltest nicht während der Blüte, sondern nur davor und danach Düngen. Du solltest dafür den richtigen Dünger verwenden. Dieser sollte stickstoffarm sein.
Bei der Wahl des Düngemittels gibt es Unterschiede zwischen Topf- und Beetpflanzen. Narzissen, die im Topf wachsen solltest Du mit Düngestäbchen oder flüssigem Dünger unterstützen. Im Freibeet ist Kompost ideal. Um die Pflanze nicht zu verletzen, solltest Du ganz vorsichtig arbeiten – im Notfall wird der Kompost nicht eingearbeitet, sondern nur oberflächlich verstreut. Das wird die Wirkung nicht abschwächen, da die Nährstoffe mit dem Wasser in den Boden gelangen werden.
Flüssigdünger wird entweder in die Erde gegossen oder auf die Blätter gespritzt. Das Blattdüngen ist jedoch sehr aufwändig, weshalb wir es nicht empfehlen. Düngestäbchen werden – abhängig von ihrer Dosierungsempfehlung in die Erde gesteckt. Sie müssen sich dabei unbedingt im Bereich der Wurzeln befinden, damit die Nährstoffe bis zu der Pflanze gelangen und aufgenommen werden können. Du solltest dabei einen kleinen Widerstand verspüren, dann ist das Stäbchen an der richtigen Stelle. Während der Anwendungszeit sollte die Erde permanent feucht gehalten werden.
Narzisse: Fruchtfolge und Mischkultur
Wenn Narzissen verblühen, stellen sich viel die Frage: Was soll ich jetzt machen? Die Antwort darauf ist sehr einfach. Narzissen müssen nicht ersetzt werden. Du kannst sie in diesem Zeitraum jedoch vermehren, damit es von Jahr zu Jahr immer mehr Pflanzen gibt.
Dies machst Du, indem Du die Zwiebel vorsichtig ausgräbst. An der Hauptzwiebel entstehen neue Tochterzwiebeln, die Du vorsichtig abtrennst. Die Hauptzwiebel setzt Du wieder an ihren Platz zurück und düngst sie gut. Die Tochterzwiebeln pflanzt Du an neuen Stellen in Gruppen von 4 bis 6 ein. Dadurch werden Narzissen nicht nur vermehrt, sondern sie erhalten neue Energie, die das Blühen verbessert. Über Samen können nur einige Wildpflanzen vermehrt werden. Diese machen es selbstständig, sodass Du nichts weiter tun musst.
Narzissen werden am besten in Gruppen gehalten, jedoch können auch einige wenige Pflanzen zu ihnen passen. Diese sind meistens ebenfalls Frühblüher, besonders Tulpen und Hyazinthen. Jedoch ist dabei häufig das Problem, dass Narzissen mehr Feuchte benötigen und somit auch häufiger gegossen werden müssen.
Rezepte und Anwendungsgebiete für Narzissen
Narzissen haben einige mögliche Anwendungsgebiete. Diese sind alle aufgrund der ätherischen Öle auf Düfte angelegt. Viele Drogerieprodukte enthalten die Düfte der Narzisse. Diese sollen beruhigen und entspannen. Aus diesem Grund sind sie besonders häufig in Badeprodukten enthalten.
Häufig werden Narzissentropfen gegen Asthma oder als Brechmittel verwendet. Sie sind zudem homöopathisch. Solche Tropfen werden meistens vom Arzt verschrieben, aber Du kannst sie auch selber herstellen. Dies möchten wir jedoch nicht näher erläutern, da ein Arztbesuch in solchen Situationen besser ist.
Du kannst aus Narzissen jedoch Duftlampen, Badeöle und Körperöle erstellen. Für Bäder kannst Du einen Tropfen Narzisse mit Bergamotte und Linaloeholz vermischen. Körperöle kannst Du erstellen, indem Du ein 100 ml Basisöl (Oliven-, Avocado-, Jojoba-, Mandelöl) mit 10 bis 25 Tropfen ätherischem Öl vermischst. Wir empfehlen Narzisse mit Limette, Rosengeranie und Magnolienblättern zu vermischen. So erhältst Du sehr gut duftende Bade- und Körperöle. Du hast jedoch die freie Wahl und kannst die Düfte nach Deinem Geschmack mischen.
Weiterführende Quellen
Hier findest Du Ovids Metamorphosen über Narkissos.
Eine Anleitung zum Erstellen von Körperölen gibt es hier.
Du kannst mehr über die unterschiedlichen Düngersorten hier nachlesen.