Rosen werden nicht umsonst als die Königin der Blumen bezeichnet. Sie hübschen mit ihrer wunderschönen Blütenpracht jeden Garten auf. Für jeden Geschmack und Ort gibt es zudem die passende Rosenart. Damit sich die hübschen Blüten der Rose voll und ganz entfalten können, muss sie regelmäßig gepflegt werden. Worauf Du dabei achten musst, erfährst Du in diesem Ratgeber.
Das Wichtigste in Kürze
- Es gibt weltweit mehr als 200 unterschiedliche Rosenarten sowie über 30.000 Zuchtformen von Rosen.
- Rosen fühlen sich an offenen und luftigen Flächen mit viel Sonne und Wärme am wohlsten.
- Empfehlenswert ist ein Grundschnitt im Frühjahr und somit vor dem Neuaustrieb.
- Aufgrund ihres Nährstoffbedarfs sollten Rosen immer vor der Wachstumsphase und somit im Frühjahr gedüngt werden.
- Für den Neuaustrieb und die Blütenbildung im Frühjahr spielen besonders Stickstoff und Phosphor eine wichtige Rolle.
Kurzporträt der Rosen
Rosen werden der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) zugeordnet. Weltweit gibt es mehr als 200 unterschiedliche Rosenarten sowie über 30.000 Zuchtformen von Rosen, die sich in ihrer Höhe, Farbe, Blütengröße sowie Blütenform unterscheiden. Der Ursprung dieser Blumenart liegt in China, wo sie als Dekoration, Parfum oder als Nahrungsmitteln genutzt wurde.
Mittlerweile gibt es Rosen bei uns als Wildpflanzen sowie als Zuchtpflanzen. Meistens werden Rosen zur Dekoration verwendet, aber auch zur Herstellung von Tee, als Heilmittel, zur Duftöl- sowie zur Parfumherstellung. Die gängigsten Rosenarten sind die Kletterrosen, Rambler-Rosen, Beetrosen, Strauchrosen, Stammrosen, Wildrosen, Miniaturrosen und die Edelrosen.
Rosen wachsen bis zu einem Meter hoch, Strauchrosen hingegen über zwei Meter. Die Blüten werden etwa zwischen fünf bis zehn Zentimeter breit und besitzen einen eigenen Duft. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Blütenfarben: weiß, rot, rosa, orange, gelb, lila und einige mehr. Am Stiel sind viele kleine spitze Dornen, auf die Du aufpassen solltest.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Rosen
Rosen, die Hagebutten und somit Samen bilden, kannst Du im Spätherbst aussäen. Jedoch kann bei dieser Methode, aufgrund der Bestäubung, eine neue gemischte Sorte herauskommen. Wenn die gleiche Sorte erhalten bleiben soll, solltest Du andere Methoden wählen, wie die Vermehrung durch Strecklinge, Steckhölzer oder Veredlung. Im Folgenden wird das Aussäen von Rosen Schritt für Schritt erklärt.
- Pflücke im Herbst die reifen Hagebutten von den Rosen, schneide sie auf und hole die einzelnen Samen heraus. Ziehe dafür am besten (Einweg-)Handschuhe an, da Hagebutten zu Hautreizungen führen können.
- Reibe die Samen mit einem Tuch ab, um so die Reste der Hagebutte entfernen zu können.
- Lege die Samen mit feuchtem Kompost in einen Beutel. Lagere den Beutel mit den Samen zunächst eine Woche im Zimmer und daraufhin sechs Wochen im Kühlschrank.
- Fülle eine Anzuchtschale mit sandiger Erde, lege die Samen darauf aus und decke sie dünn mit Substrat ab.
- Die Anzuchtschale kann über den Winter kühl stehen. Wenn die Samen beginnen zu keimen, stellt man sie heller und wärmer. Oftmals brauchen die Kerne mehrere Monate, bis sie beginnen zu keimen.
- Wenn die ersten richtigen Rosenblätter wachsen, kannst Du den Pflanzennachwuchs in kleine Töpfe pikieren.
Rosen ins Freibeet pflanzen
Am wohlsten fühlen sich Rosen an offenen und luftigen Flächen mit viel Sonne und Wärme. Wähle am besten einen geschützten Platz aus, da große Temperaturschwankungen für Deine Pflanzen gefährlich werden können. Achte auch auf den Boden, welcher tiefgründig, locker und nährstoffreich sein sollte. Zudem empfiehlt sich ein pH-Wert zwischen 6,5 und 7,0 im neutralen bis schwachsauren Bereich.
Die folgenden Schritte erklären Dir, wie Du Deine Rosen ins Freibeet pflanzen kannst:
- Lockere den Boden auf und verbessere ihn je nach Bedarf mit einem Eimer reifen Kompost.
- Wässere Rosen ohne Ballen einige Stunden vor dem Pflanzen ein. Containerrosen wachsen ebenfalls besser, wenn Du den Topfballen so lange ins Wasser tauchst, bis er absinkt und sich keine Luftbläschen mehr bilden.
- Kürze die Wurzeln auf etwa 30 cm und schneide beschädigte Wurzeln ab.
- Hebe das Pflanzloch doppelt so groß aus wie das Wurzelwerk der Rose.
- Setze die Rose ein, jedoch nicht zu tief.
- Fülle das Loch mit Gartenerde und Kompost auf. Du kannst auch etwas organischen Langzeitdünger einarbeiten.
- Trete die Erde leicht an und gieße Deine Pflanze gut.
- Häufle die Rose etwa 20 cm hoch an, um sie vor Austrocknung durch Wind und Sonne zu schützen.
Rosen: Pflege
Damit sich die hübschen Blüten der Rose voll und ganz entfalten können, muss sie regelmäßig gepflegt werden. Wichtig dabei sind nicht nur das regelmäßige Gießen und Düngen, sondern auch der richtige Rosenschnitt. Bei kühlem Klima solltest Du frostharte Sorten wählen und besondere Schutzmaßnahmen treffen, damit deine Rosen den Winter überstehen.
Rosen gießen
Da es Rosen nicht zu nass und nicht zu trocken mögen, solltest Du für Deine Rosen einen sonnigen und luftigen Ort wählen. So sammelt sich nicht zu viel Feuchtigkeit an und Pilzkrankheiten können vorgebeugt werden. Bestenfalls gießt Du Deine Rosen schon morgens. Achte beim Gießen darauf, dass die oberen Pflanzenteile möglichst nicht mit Wasser befeuchtet werden.
Rosen schneiden
Empfehlenswert ist es, den Grundschnitt im Frühjahr und somit vor dem Neuaustrieb vorzunehmen. Bei schwach wachsenden Rosen können drei gesunde Triebe mit drei Augen übrig gelassen werden. Stark wachsende Rosen sollten auf etwa fünf Triebe mit je fünf Knospen zurückgeschnitten werden. Während der Wachstumsperiode kannst Du natürlich verwelkte Blüten und kaputte Triebe bei Deinen Rosen entfernen.
Düngen der Rosen
Damit Deine Rosen viele Jahre durchhalten können, brauchen sie eine Menge Nährstoffe. Deine Rosen versorgst Du am besten gleich bei der Pflanzung im Herbst mit Nährstoffen. Dazu kannst Du dem Aushub des Pflanzlochs Kompost beimischen. So wirkt die Düngung im nächsten Frühjahr nach der Winterruhe. Daraufhin müssen Deine Rosen erst wieder im Juni oder Juli gedüngt werden.
Etablierte Rosen sollten aufgrund ihres Nährstoffbedarfs immer vor der Wachstumsphase und somit im Frühjahr gedüngt werden. Der Rosendünger sorgt für ein kräftiges Wachstum, viele Blüten und stärkt die Abwehrkräfte gegen Schädlinge und Krankheiten. Meistens erwachen Rosen von Ende März bis Anfang April aus ihrem Winterschlaf. Spätestens wenn die erste Blattknospe aufbricht, solltest Du Deine Rosen düngen. Eine zweite Düngung Ende Juni oder Anfang August solltest Du bei mehrfach blühenden Rosenarten durchführen.
Für den Neuaustrieb und die Blütenbildung im Frühjahr sind besonders Stickstoff und Phosphor wichtig. Daher nimmst Du am besten einen organischen, mineralischen oder organisch-mineralischen Dünger. Die Sommerdüngung soll möglichst schnell wirken, daher sind hier mineralische Dünger mit geringer Wirkungsdauer und einem hohen Kaliumanteil empfehlenswert.
Um den hohen Bedarf der Rosen an Nährstoffen zu decken, ist das Düngen von Rosen in Kübeln besonders wichtig. Empfehlenswert sind hierbei mineralische Dünger. Während der Wachstumsphase kannst Du etwa ein oder zwei mal in der Woche einen mineralischen Dünger mit ins Gießwasser geben. Bei warmem Klima solltest Du täglich etwas Wasser nachgießen.
Ernte von Rosen
Die beste Zeit um die Rosen zu ernten ist am frühen Morgen, wenn die Blüten ihr volles Aroma entwickeln. Dann ist der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten. Schneide den Rosenstiel auf eine Länge von ungefähr 5 cm ab, um die Blüten später zum Trocknen daran aufhängen zu können.
Die Blüten müssen nach der Ernte gereinigt werden, beispielsweise mit einem Pinsel, und von lebenden kleinen Insekten oder Fremdkörpern befreit werden. So sind die Blütenblätter einsatzbereit. Wenn Du die Blüten oder Blütenblätter getrocknet nutzen möchtest, kannst Du sie auch ganz einfach auf Küchenpapier und an einem trockenen Ort legen.
Rosen: Fruchtfolge und Mischkultur
Für Rosen gibt es einige Begleitpflanzen, die nicht nur sehr nützlich sind, sondern auch Deinen Rosengarten aufhübschen. Achte jedoch darauf, dass die Begleitpflanzen nicht den Rosenduft überdecken und farblich passen.
Eine gute Begleitpflanze für Rosen ist Lavendel, da die Pflanze durch ihren Geruch vor Blattlausbefall schützt und ihre Farbe gut zu vielen Rosensorten passt. Kräuter, wie Salbei, Thymian und Ysop, haben einen ähnlichen Effekt. Andere Kräuter wie Basilikum und Baldrian lassen sich ebenfalls gut als Begleitpflanzen einsetzen, da sie nützlich und pflegeleicht sind und durch ihren Duft Ungeziefer vertreiben.
Du kannst Deine Rosen auch im Gemüsebeet anbauen. Empfehlenswert sind vor allem Gemüsezwiebeln, Knoblauch, Gurkenkraut oder Spinat als Begleitpflanzen für Rosen. Diese schützen Pflanzen vor Pilzbefall und Insektenfraß.
Rezepte und Kochideen für Rosen
Rosen verleihen jedem Essen etwas ganz Besonderes! Grund für den besonderen Duft und Geschmack ist das in den Blütenblättern enthaltene ätherische Öl. Beispielsweise können die getrockneten Rosenblätter im Tee aufgebrüht werden oder zu Rosenzucker verarbeitet werden. Hier haben wir zwei ganz einfache Rezeptideen, die wir Dir gern vorstellen möchten.
Rezept für einen süßen Rosensirup
Mit einem leckeren Rosensirup kannst Du Deine Desserts verfeinern und ihnen eine besondere Note verleihen.
Was Du benötigst:
- 2 Hände voll frischer Rosenblüten
- 500 ml Wasser
- 500 g Zucker
- etwas Zitronensaft
So funktioniert’s:
Gebe die sauberen Rosenblüten in einen Topf mit 500 ml Wasser und bringe das Wasser zum Kochen. Wenn das Wasser aufgekocht ist, kannst Du den Topf mit einem Deckel schließen und ihn für etwa 15 Minuten zur Seite stellen. Daraufhin wird das Rosenwasser abgeseiht und etwas Zitronensaft in das Wasser gegeben. Das bräunliche Wasser ändert sich dadurch zu einer purpurfarbenen Flüssigkeit. Gib anschließend den Saft wieder in den Topf und koche ihn zusammen mit dem Zucker zu einem Sirup auf – fertig!
Kandierte Rosenblüten
Die hübschen Rosenblüten mit kristallisiertem Zucker kandiert, sehen nicht nur auf Torten und Kuchen als Dekoration toll aus, sie halten zudem auch viel länger.
Was Du benötigst:
- frisch geerntete Duftrosenblüten
- 20 g Gummi Arabicum oder 1 Eiweiß
- 50 ml Wasser
- Puderzucker oder feiner Kristallzucker
So funktioniert’s:
Mische das Gummi Arabicum mit dem Wasser in einem Mixbecher oder schlage alternativ das Eiweiß auf. Daraufhin wird die Mischung mit einem zarten Pinsel dünn und gleichmäßig auf die Ober- sowie Unterseite der Blütenblätter aufgetragen. Streue dann relativ schnell feinen Kristall- oder Puderzucker über die Blütenblätter, bis sie komplett bedeckt sind. Die Blüten kannst Du zum Trocknen auf beschichtetem Backpapier legen oder an einer Leine mit Wäscheklammern befestigen.
Weiterführende Quellen
Wenn Du mehr über die Geschichte der Rose erfahren möchtest, schaue hier vorbei:
Tipps gegen Rosenkrankheiten und Rosenschädlinge findest Du hier: