Eine Sage sagt: Als ein Liebespaar einst am Fluss spazieren ging, entdeckte das Mädchen am Ufer eine blaue Blume. Ihr liebster stieg hinab, um die Blume für sie zu pflücken, fiel dabei aber ins Wasser, wurde fortgerissen und konnte ihr nur noch zurufen: “Vergiss mein nicht!”.
Im folgenden Beitrag beschäftigen wir uns mehr mit der kleinen, blauen Pflanze, ihrer Herkunft und ihrer Pflege.
Das Wichtigste in Kürze
- Vergissmeinnicht ist eine kleine, blaue Pflanze mit fünf Blüten.
- Sie wird in der Regel 20 bis 40 Zentimeter hoch.
- Das Vergissmeinnicht kann im Haus, sowie im Garten gepflanzt werden.
- Sie ist eine pflegeleichte und anspruchslose Pflanze.
Kurzporträt der Vergissmeinnicht
Das Vergissmeinnicht bildet lange Blütenstiele und kann je nach Sorte, das Vergissmeinnicht eine Höhe von 20 bis 40 Zentimetern erreichen. Ihre Blüten sind fünfzählig und tragen fast immer ein hell- bis mittelblau. Mittlerweile gibt es bei einigen Züchtungen auch andere Farben, wie zum Beispiel hellrosa oder weiß. Die Größe der Blüten hängt auch von ihrer Art ab, aber die meisten wildwachsenden Vergissmeinnicht sind sehr klein.
Bei dem Vergissmeinnicht handelt es sich normalerweise um einjährige oder ausdauernde krautige Pflanzen. Anfangs wachsen sie mit einem rosettig, mit langen, linealischen und leicht behaarten Blättern. Ab dem Frühjahr wachsen dann von ihr aufstrebende und verzweigte Triebe mit Blüten an den Enden. Die Blütezeit des Vergissmeinnicht startet im April und geht bis in den Juni hinein.
Das Vergissmeinnicht gehört zu der Familie der Raublattgewächse und ist außerdem unter dem Namen Mausohr bekannt. Überall auf der Welt gibt es ungefähr 50 Arten dieser Pflanze. Ihre blaue Farbe steht für Treue und Sehnsucht und wurde somit zu einem wichtigen Symbol. Auch wurde es als Zauberkraut bezeichnet mit magischen Kräften in einer Form von “unsichtbaren Ketten der Treue”, wenn die Wurzeln oder ein Blumenkranz um den Hals oder Herz eines geliebten Menschen gelegt wurden.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Vergissmeinnicht
Die ideale Zeit für die Aussaat von Vergissmeinnicht ist von Mitte Juni bis Mitte Juli.
- 1. Falls eine frühe Blüte gewünscht, so sollte das Vergissmeinnicht im Herbst im Haus vorgezogen werden.
- 2. Die Samen der Pflanze müssen dafür in Töpfe oder Blumenkästen gesät werden.
- 3. Die Saatgefäße sollten hell und kühl stehen, wie beispielsweise in einem Wintergarten.
- 4. Im Frühling können sie dann in den Garten gepflanzt werden.
- 5. Die Jungpflanzen sollten regelmäßig gegossen werden und dürfen auf keinen Fall austrocknen.
Pikieren der Vergissmeinnicht
Damit sich Keimlinge nicht gegenseitig bei ihrem Wachstum stören oder gar nicht eingehen, müssen sie rechtzeitig pikiert werden. Das heißt, dass sie mit einem größeren Abstand oder einzeln in einem Topf gepflanzt werden.
Bei dem Vergissmeinnicht dauert es zwischen zwei bis drei Wochen bis die Samen gekeimt sind. Sie werden pikiert, wenn sie drei bis vier Blattpaare gebildet haben. Sie sollten auf 2-3 Sämlinge von Juli bis August pikiert werden. Nach dem Aussäen des Vergissmeinnicht, werden sie mit einem Abstand von 20 Zentimetern einzeln eingepflanzt.
Aussäen der Vergissmeinnicht ins Freibeet
Das Vergissmeinnicht kann direkt und problemlos in das Freibeet ausgepflanzt werden, da sie auch eine Wildpflanze ist. Sie können direkt, mit beispielsweise Rosen gepflanzt, werden, da das Vergissmeinnicht ganz flache Wurzeln hat und somit andere Pflanzen nicht stört.
Das Vergissmeinnicht ins Beet säen:
- 1. Boden auflockern und Unkraut entfernen.
- 2. Boden mit Langzeitdünger oder Kompost versorgen.
- 3. 1 Zentimeter Aussaatfurchen anlegen.
- 4. Der Reihenabstand sollte 20 Zentimeter betragen.
- 5. Die Samen nur leicht mit Erde bedecken.
- 6. Die Erde anfeuchten.
- 7. Im August pikieren mit einem Abstand zu anderen Pflanzen mit 20 Zentimetern.
Vergissmeinnicht: Pflege
In der Regel ist das Vergissmeinnicht eine relativ anspruchslose und pflegeleichte Pflanze. Daher benötigt sie nicht all zu viel Pflege.
Das Vergissmeinnicht sollte regelmäßig gegossen werden, weil dies nicht austrocknen darf. Es sollte immer gegossen werden, wenn die obere Erdschicht ausgetrocknet ist. Die Pflanze sollte einen schattigen oder halbschattigen Platz haben, an dem die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist. Wenn die Luftfeuchtigkeit zu hoch ist, erkrankt das Vergissmeinnicht an Grauschimmel oder Mehltau und muss dann direkt entsorgt werden.
Mehrjährige Vergissmeinnichtstauden sollten im Herbst geschnitten werden, damit sie schön buschig werden.
Düngen der Vergissmeinnicht
Das Vergissmeinnicht mag zwar einen nährstoffreichen Boden, benötigt aber nicht wirklich einen Dünger. Bei dem Vergissmeinnicht kann sich sogar die Gefahr von Pilzerkrankungen durch das Düngen erhöhen.
Krankheiten und Schädlinge der Vergissmeinnicht
Junge Triebe werden häufig schnell von Blattläusen und Spinnmilben befallen. Ein leichter Befall kann durch Seifenlauge oder Brennnesselsud bekämpft werden. Bei starkem Fall muss die komplette Pflanze entsorgt werden.
Folgende Schädlinge können auftreten:
- Blattläuse
- Spinnmilben
- Grauschimmel
- Echter Mehltau
Rezepte und Kochideen für Vergissmeinnicht
Vergissmeinnicht können gegessen werden, da sie nicht giftig. Sie enthält zwar einige Giftstoffe, diese sind aber so gering, dass sie dem menschlichen Körper nicht schaden. So kann die Pflanze auch positive Auswirkungen auf unseren Körper haben, indem sie sich beruhigend und entzündungshemmend auswirkt. Hierbei sollte vor dem Verzehr darauf geachtet werden, dass das Vergissmeinnicht keinen Pestiziden ausgesetzt war.
Aus Vergissmeinnicht kann beispielsweise ein Sirup gemacht werden. Dieser kann für das Süßen von Tee und Kaffee verwendet werden. Auch Cocktails und Longdrinks können damit verfeinert werden und verleihen durch die Duftnote eine feine Note. Auch auf Kuchen kann der Sirup lecker schmecken. Dafür wird benötigt:
- 100 Stück Blütenköpfe Vergissmeinnicht
- 200 g Zucker
- 200 ml Wasser
- ½ Teelöffel Zitronensäure
So wird der Sirup gemacht:
- Die Blütenköpfe mit einem Föhn abföhnen.
- Den Zucker und Wasser in einem Topf zusammen aufkochen lassen und so lange köcheln lassen, bis die Zuckermasse nur noch träge blubbert und nicht mehr wild sprudelt. Danach die Blüten und Zitronensäure hinzugeben, verrühren und den Topf vom Herd nehmen.
- Das Ganze muss dann 48 Stunden ziehen und anschließend durch ein feines Sieb laufen lassen.
Weiterführende Quellen
Vergissmeinnicht als Heilkraut: Mehr erfahren