Ein Must-Have für sonnige Gärten und perfekt für Pflanzen-Einsteiger: Die Johannisbeere als überzeugender Massenträger süßer Beeren den gesamten Sommer über. Bis zu 20 cm lang hängen die roten, weißen oder schwarzen Beerentrauben an dem Strauch herunter und warten darauf, von Dir geerntet zu werden! Im Folgenden stellen wir Dir die Johannisbeere vor, damit beim Pflanzen und Pflegen nichts schiefgeht.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Johannisbeere (Ribes rubrum) kann bis zu 200 cm hoch wachsen.
- Du solltest die Pflanze an einem sonnigen bis halbschattigen Standort einsetzen.
- Zwischen Juni und Juli kannst Du die leckeren Beeren ernten.
- Sie überlebt den Winter problemlos draußen im Garten oder auf dem Balkon.
- Schmetterlinge und Bienen freuen sich über die Blüten der Johannisbeere.
Kurzporträt der Johannisbeere
Da es viele verschiedene Arten der Johannisbeere gibt, helfen wir Dir hier, sie zu unterscheiden.
Johannisbeere als Busch
Diese Wuchsform ist die am weitesten verbreitete. Als dicht gedrungener Busch wächst die Johannisbeere windgeschützt, während die Trauben nah am Boden hängen.
Johannisbeere mit Hochstamm
Sollten Dir Erdanhaftungen an den Beeren oder Insekten Probleme bereiten, oder möchtest Du ernten, ohne Dich zu bücken? Dann gibt es die Johannisbeere auch als hochgesteckten Busch mit Stamm.
Johannisbeere in Säulenform
Perfekt für ein Spalier ist die Säulenform, die von oben bis unten Beeren trägt, ohne dass die Pflanze in die Breite wächst.
Rote, weiße und schwarze Beeren
Alle drei Sorten haben ähnliche Ansprüche in puncto Standort, Pflege und Wuchsformen. Rote Johannisbeeren werden den Hochsommer lieben und je mehr Sonne sie tanken, desto süßer schmecken die Früchte. Schwarze Johannisbeeren präferieren jedoch eher den Halbschatten, da sie in trockener Hitze schnell eingehen und die Beeren abwerfen. Die weiße Johannisbeere ist nur eine Farbvariation der roten Sorte und hat dieselben Ansprüche.
Herkunft
Ihren Ursprung hat die Johannisbeere in Mittel- und Nordosteuropa, wo sie ihren Namen vom heiligen Johannes bekam, dessen Namenstag (24. Juli) genau in ihrer Reifezeit liegt.
Im Gegensatz zu Himbeeren oder Erdbeeren (Sammelsteinfrüchten) handelt es sich bei Johannisbeeren um echte Beeren (genaugenommen Stachelbeergewächse).
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen der Johannisbeere
Die beste Zeit, um die Johannisbeere zu pflanzen, ist der Herbst. Bereits im Frühjahr blüht die Pflanze und im Juni kann sie die ersten Beeren tragen. Bei mehreren Pflanzen sollte man einen Pflanzabstand von etwa 1 m bei Hochstämmen und Säulen und 2m bei Büschen einhalten, damit sie uneingeschränkt Licht, Wasser und Luft abbekommen. Hochstämme sollte man mit einem Stützpfahl ausstatten, während Johannisbeersäulen am besten mit Kordeln oder Kabelbindern am Spalier befestigt werden.
- Zunächst sollte man den Boden an der Pflanzstelle auflockern und von Unkraut und alten Wurzeln befreien.
- Pflanzt Du im Herbst, kannst Du Dir die schönsten und vielversprechendsten Triebe aussuchen und bis auf ein Drittel zurückschneiden. Achte darauf, dass trotzdem noch vier bis fünf Knospen vorhanden sind.
- Den Wurzelballen tauchst Du vor dem Einsetzen in Wasser, bis er sich vollgesaugt hat.
- Am besten eignet sich Komposterde für das Loch, die ganz einfach mit der Hand ein wenig um die Pflanze festgedrückt wird. Um die frische Erde vor dem Eintrocknen zu schützen, kannst Du den Bereich unter der Pflanze mit Rindenmulch abdecken. So verteilt sich auch das Wasser beim Gießen gleichmäßig.
Johannisbeere: Pflege
Johannisbeeren kannst Du entweder bereits im Herbst oder im zeitigen Frühjahr schneiden. Für alle Wuchsformen gilt, dass die Pflanzen bis zu ihrem vierten Erntejahr stark an Beeren zunehmen und ab dem vierten Jahr immer weniger tragen. Daher sollte bei älteren Johannisbeeren ein Verjüngungsschnitt vorgenommen werden, der alle Triebe bis auf die Basis entfernt. Dadurch wird die Pflanze zu neuen Austrieben und neuem Wachstum aus der Wurzel gezwungen und die Johannisbeere startet wie von neu.
Bei Säulen können ganz simpel alle Seitentriebe, die länger als 15 cm sind, gekappt werden. Büsche sollen bodennah wachsen, daher werden alle Triebe gekürzt, die nicht für das Buschgerüst nötig sind. Sollte der Busch durch Kürzungen und Verjüngungsmaßnahmen zu dicht werden, entfernt man ungewollte Zweige im krautigen Zustand im Mai/Juni.
Regelmäßiges Gießen ist bei allen Johannisbeerensorten unabdingbar, da ihre Wurzeln nicht sehr tief ins Erdreich vordringen. Im Hochsommer vertrocknet die Erde schnell und damit schnell die gesamte Pflanze. Während der Fruchtbildung ist der Wasserbedarf am höchsten, ebenso wenn die Pflanze in sandigem Boden oder an sehr sonnigen Standorten lebt.
Düngen der Johannisbeere
Für den optimalen Wachstumskick empfiehlt es sich direkt im Frühjahr zu düngen. Bereits ab Februar kann die Erde mit organischem Dünger angereichert werden. Ebenfalls möglich sind Kompost oder auch ein Universaldünger. Bei Letzterem sollte auf Bio-Qualität geachtet werden, um ein aktives Bodenleben zu erhalten und zu fördern.
Ernte von Johannisbeeren
Je nach Farbe unterscheidet sich die Erntezeit leicht: Rote und weiße Johannisbeeren tragen von Juni bis Ende August Beeren. Schwarze können meist den Juli über geerntet werden.
Ob die Beeren tatsächlich schon reif sind, ist dabei nicht so einfach festzustellen. Sind sie schon weich, fallen sie eventuell sogar schon vom Strauch und sind überreif. Lassen sie sich hingegen noch nicht gut abziehen, sind sie noch nicht reif. Als Faustregel gilt: Die Beeren sollten noch nicht weich sein und sich leicht ablösen lassen können.
Rezepte und Kochideen für Johannisbeere
Am bekanntesten ist der Johannisbeer-Essig aus Schwarzen Johannisbeeren.
Dazu benötigst Du folgende Zutaten:
- 400 g frische, Schwarze Johannisbeeren
- 100 g Zucker
- 800ml Rotweinessig
- 10 schwarze Pfefferkörner
- 3 Nelken
- ½ Stange Zimt
Nach einer Woche in einem verschlossenem Glas kann der Essig mittels Sieb gewonnen werden und wiederum abgefüllt werden.
Außerdem empfehlen wir die extrem leckere Marmelade aus Johannisbeeren:
- 1 kg Johannisbeeren (rote, weiße oder schwarze)
- 500 g (2:1) Gelierzucker
- 1 Päckchen Vanillezucker
Die Johannisbeeren können entweder zuvor durch sieben von den Kernen befreit werden oder im Ganzen püriert werden. Die Masse wird mit dem Zucker vermischt und für 5 Minuten aufgekocht. Danach die Masse in heiß ausgespülte Marmeladengläser geben und für mindestens 12 Stunden kalt stellen, damit die Marmelade fest wird.
Wir wünschen Dir viel Spaß beim Pflanzen, Pflegen, Ernten und Naschen!
Weiterführende Quellen
Um Dir genau zu zeigen, wie Du die Johannisbeere am besten zurückschneidest, haben wir Dir ein hilfreiches Video verlinkt: