Du möchtest Deinen eigenen Salat anbauen und magst die etwas bittere Note? Dann ist die Endivie genau das Richtige für Dich und Dein Beet! Dieser Spätsommersalat ist ziemlich leicht anzupflanzen und es braucht nicht viel, um ihn erfolgreich zu ernten. Aber nicht nur die Bitterstoffe machen die Endivie besonders, sondern auch, dass Du sie teilweise bis in den Dezember ernten kannst! Neugierig geworden? In diesem Ratgeber findest Du alles Wichtige rund um die Endivie.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Endivie ist ein Spätsommersalat, der sich vor allem durch die enthaltenen Bitterstoffe auszeichnet.
- Die Endivie wächst in drei verschiedenen Formen: als „Frisée“, „Escariol“ und Schnitt-Endivie. Dabei unterscheiden sich die Sorten vor allem in ihrer Kälteresistenz.
- Die Aussaatzeit für die Endivie liegt zwischen Anfang Mai und Mitte Juli.
- Geerntet werden kann der Endiviensalat drei bis vier Wochen nach dem Säen. Die glatte Endivienform sogar noch in den kalten Jahreszeiten.
- Die Endivie kann in der Küche als Salat, gegart oder als gedünstetes Gemüse verarbeitet werden.
Kurzporträt der Endivien
Die Endivie ist ein Spätsommersalat und gehört zu den Korbblütlern. Sie hat ihren Ursprung im Mittelmeergebiet und wird seit der Antike angebaut. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 30 bis 70 cm und bildet keine herkömmlichen Salatblätter, sondern herzförmige Rosetten. Die Endivie ist einjährig und kann von Juli bis Dezember geerntet werden.
Eine Besonderheit ist der hohe Anteil an Bitterstoffen, der sich auch im Geschmack widerspiegelt. Es gibt drei verschiedene Formen des Endiviensalats:
- Die krausblättrige Endivie, auch „Frisée“ genannt: Sie hat feine Blätter, die im Vergleich zu den anderen Sorten weniger kälteresistent sind. Das Frisée sollte in der warmen Jahreszeit geerntet und am besten direkt verzehrt werden.
- Die glatte Endivie, auch „Escariol“ genannt: Diese Form der Endivie hat dicke Blätter und lässt sich gut lagern. Sie ist sehr resistent gegen Kälte und kann deshalb auch noch bis in den Dezember geerntet werden.
- Die Schnitt-Endivie: Sie bildet aufrecht stehende Blätter und unterscheidet sich vor allem in der Aussaat von den anderen beiden Formen der Endivie.
Der Endiviensalat bildet dichte grüne Köpfe mit einer gelben Mitte, die sich im Wachstumsprozess immer weiter schließen. Je heller diese Mitte, desto weniger bitter ist die Endivie beim Verzehr.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Endivien
Bevor wir Dir beschreiben, wie Du die Endivie aussäen und vorziehen solltest, möchten wir Dir kurz erklären, was die Begriffe überhaupt meinen.
Aussäen ist eigentlich nur ein Synonym für „säen“ und beutetet, dass ein Saatgut in einen vorbereiteten Boden gebracht wird. Anhand des Vorziehens wird der Sommer künstlich verlängert: Die Keimlinge werden erst im Mai draußen gepflanzt und vorher in Zimmergewächshäusern vorgezogen.
Die Aussaatzeit für Endivien liegt zwischen Anfang Mai und Mitte Juli. Der Endiviensalat sollte als Vorkultur am besten in Töpfen 1 bis 2 cm tief ausgesät werden. Wichtig dabei ist, dass eine Keimtemperatur von 16 bis 20 °C eingehalten wird. So werden die Sämlinge nach ein bis zwei Wochen keimen.
Außerdem solltest Du auf einen sonnigen, feuchten Standort und ein nährstoffreiches, fein krümeliges Substrat achten. Das Umpflanzen beginnt dann meist Ende Juni oder Anfang Juli.
Für das Aussäen brauchst Du eine Anzuchtschale, besonders praktisch sind dafür so genannte Zimmergewächshäuser. Die folgenden Schritte solltest Du befolgen, wenn Du die Endivie aussäen möchtest:
- Fülle die Anzuchtschale zunächst mit Aussaaterde, sodass ⅔ des Behältnisses gefüllt sind. Drücke nun die Erde an und befeuchte sie ein wenig mit Wasser.
- Nun säst Du die Endiviensamen in die Erde. Da Endivien einen sonnigen Standort bevorzugen und deshalb auch als Lichtkeimer bezeichnet werden, achte darauf, dass die Samen nur 1 cm tief in der Erde sind.
- Stelle die Schale nun an einen sonnigen Ort.
- Gieße die Samen im nächsten Schritt mit ein wenig Wasser und halte sie auch in der kommenden Zeit leicht bewässert.Tipp: Decke die Erde mit einer Plastikfolie ab, um sie feucht zu lassen. Bedenke aber, dass Du diese Abdeckung täglich lüften musst
- Wenn die Pflanzen keimen, kannst Du die Folie entfernen, solltest die Keimblätter aber weiterhin anfeuchten.
- Als nächster Schritt folgt dann das Pikieren.
Pikieren der Endivien
Vor dem Pikieren sollten die Endivienkeimlinge mindestens 5 cm groß sein und Keimblätter sowie weitere Blätter gebildet haben. Meistens sind die Endivienpflänzchen zu diesem Zeitpunkt vier bis fünf Wochen alt.
Pikieren bedeutet so viel wie „Stechen“ und beinhaltet das Vereinzeln der Pflänzchen. Die Keimlinge werden aus der gemeinsamen Anzuchtschale in eigene Töpfe umgepflanzt. Der Grund für diesen doch recht aufwendigen Vorgang ist die Nährstoffversorgung. In einem gemeinschaftlichen Topf fangen die Keimlinge ab einem bestimmten Zeitpunkt an, miteinander zu konkurrieren und nehmen sich so lebenswichtige Stoffe gegenseitig weg.
Für das Pikieren muss die Erde gelockert werden. Anschließend kannst Du mit einem Pikierstab ein Loch in die Erde bohren und die Jungpflanzen aus der Anzuchtschale hebeln. Wichtig ist, dass Du hier sehr vorsichtig vorgehst und die Wurzeln nicht beschädigst.
Grabe dann für jede Pflanze ein kleines Loch in ihrem neuen Topf und pflanze sie (nicht zu tief) ein. Drücke die Erde gut an und befeuchte sie mit etwas Wasser. Achte auf einen Abstand von mindestens 2 cm zum nächsten Sämling.
Endivien ins Freibeet pflanzen
Nach circa drei bis vier Wochen können die Endivienpflänzchen dann ins Freibeet gepflanzt werden. Der optimale Zeitpunkt dafür ist Ende Juli an einem sonnigen, feuchten Standort. Der Pflanzabstand ist dabei von großer Bedeutung und sollte 30 x 35 cm betragen. Optimal ist es, wenn Du die Erde zusätzlich noch mit Kompost und organischem Dünger anreicherst.
Auch hier brauchst Du wieder eine feinkrümelige Erde, die nährstoffreich ist. Wenn Du diese in Dein Freibeet gefüllt und glatt gezogen hast, berücksichtige folgende Arbeitsschritte:
- Vor dem Pflanzen solltest Du den Boden mit 100 g organischem Dünger pro Quadratmeter und Kompost anreichern.
- Zum Auspflanzen ins Freibeet brauchst Du Reihen, die einen Mindestabstand von 35 cm haben. Am besten kannst Du diese Reihen mit einer Schnur gerade ausrichten.
- Pflanze nun die Jungpflanzen mit einem Abstand von 30 cm ein.
Endivien: Pflege
Die Pflege der Endivienpflänzchen ist wichtig für das richtige Wachstum. Mit leichten Tricks kannst Du dafür sorgen, dass Du viele gesunde Endiviensalate ernten kannst.
Arbeite beispielsweise frühzeitig Kompost und organischen Dünger in das Freibeet ein, um die Endivie mit den notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Vor allem Calcium und Magnesium sind lebenswichtig für die Salatpflanze.
Das regelmäßige Befeuchten der Keimlinge ist außerdem wichtig. Ab einer Pflanzengröße von 10 cm kann dies allerdings weniger werden. Auch das zusätzliche Mulchen des Freibeets ist ein guter Tipp für die Pflege der Endivienpflanze.
Säst Du die Schnitt-Endivie direkt in das Beet, achte außerdem darauf, dass die Jungpflanzen von Unkraut befreit sind.
Die meisten Endivien-Sorten sind relativ frostbeständig. Allerdings kannst Du sie auch mit einer Folie vor noch stärkerer Kälte schützen, gerade in den Herbstmonaten.
Düngen der Endivien
Zum Düngen der Endivien nutzt Du am besten einen organischen Dünger. Durch die Langzeitwirkung des Düngers bleibt die Erde bis zu drei Monate versorgt. Noch weniger Dünger brauchst Du zudem, wenn der Boden vorher mit Kompost angereichert wird.
Ernte von Endivien
Die Erntezeit der Endivie ist von Juli bis Oktober. Die glattblätrige Endivie oder auch Escariol kann sogar bis in den Dezember hinein geerntet werden. Generell sind die meisten Pflänzchen nach drei Monaten erntereif und können danach in Folie eingewickelt im Kühlschrank gelagert werden. Schneide die Rosetten mit einem Messer kurz über ihrer Wurzel ab, um den ganzen Kopf ernten zu können.
Je heller dabei die Blätter sind, desto weniger Bitterstoffe enthält der Salat und kann so eventuell besser verzehrt werden.
Endivien: Fruchtfolge und Mischkultur
Vorab ist es wichtig zu wissen, dass Du die Endivie nur alle drei bis vier Jahre an der gleichen Stelle anbauen solltest. Sie ist eine passende Folgefrucht für verschiedene Kohlarten.
Gute Folgekulturen für die Endivie sind beispielsweise verschiedene Salatsorten wie Schnitt-, Kopf- oder Pflücksalate. Auch Rotkohl und Brokkoli, Spinat, Erbsen oder Kohlrabi können eine Folgekultur darstellen.
Partner zur Mischkultur finden sich für die Endivie zum Beispiel in Bohnen, Fenchel, Porree, Lauch oder Kohl.

Rezepte und Kochideen für Endivien
Die Endivie wird vor allem zum Verzehr verwendet und findet ihren Platz in vielen Rezepten. Im folgenden Abschnitt wollen wir Dir kurz die gesundheitlichen Vorteile der Pflanze und Kochideen vorstellen.
Wie gesund sind Endivien?
Endivien sind sehr kalorien- und fettarm und gelten deshalb als sehr gesund. Zusätzlich enthalten sie die Bitterstoffe Intybin und Inulin. Intybin wirkt appetitanregend, weshalb sich die Endivie oft in Vorspeisen wiederfindet. Inulin ist galle- und harnantreibend, da er für den menschlichen Organismus nicht verdaulich ist.
Außerdem verfügt der Endiviensalat über viele verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente sowie Vitamine. Zum Beispiel sind 10 mg Vitamin C je 100 g Endivie enthalten. Die Nährwerte und Mineralstoffe der Endivie findest Du in den folgenden Tabellen:
Nährwerte:
Nährwerte | pro 100 g |
---|---|
Eiweiß | 1,8 g |
Kohlenhydrate | 1,24 g |
Fett | 0,2 g |
Ballaststoffe | 1,9 g |
Mineralstoffe und Spurenelemente:
Inhaltsstoffe | pro 100 g |
---|---|
Kalium | 230 mg |
Magnesium | 10 mg |
Eisen | 1,4 mg |
Calcium | 54 mg |
Natrium | 43 mg |
Rezepte und Kochtipps
Die Endivie wird vor allem in der Küche verwendet. Sie kann als Salat, gegart oder als gedünstetes Gemüse gegessen werden. Vor allem als Vorspeisensalat ist sie bekannt und beliebt. Den bitteren Geschmack kannst Du beispielsweise mit etwas Zucker im Dressing oder süßerem Obst wie dem Apfel neutralisieren.
Am bittersten schmecken die dicken Blattansätze, da sie die meisten Bitterstoffe enthalten. Bei Bedarf kannst Du diese also vor dem Waschen einfach entfernen.
Hier haben wir Dir zwei Rezepte zusammengestellt, die Dir zeigen, wie Du die Endivie in der Küche verwerten kannst. Beide Rezepte sind jeweils für zwei Portionen ausgelegt.
Endivieneintopf
Zutaten:
- 500 g Kartoffeln (mehlig)
- ¼ Kopf Endiviensalat
- ¼ Zwiebel
- 50 g Speck
- 60 ml heißes Wasser
- 1 EL Weißweinessig
- 60 ml Sahne
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Als ersten Schritt bereitest Du die Zutaten vor: Du schneidest die Zwiebel und den Speck in feine Würfel, schälst die Kartoffeln und zerkleinerst auch diese. Dann trennst Du die Salatblätter von den Mittelrippen und schneidest sie in Streifen.
- Lege die Salatblätter nun für zehn Minuten in warmes Wasser und tropfe sie anschließend ab.
- Als Nächstes kochst Du die Kartoffeln in Salzwasser. Nach dem Abgießen stampfst Du sie und gibst ein paar von den gewürfelten Zwiebeln und den Endiviensalat dazu.
- Zur gleichen Zeit kannst Du den Speck (ohne zusätzliches Fett) in einer Pfanne auslassen und dann mit den übrigen Zwiebeln anbraten.
- Gebe dann das heiße Wasser dazu und gieße alles auf das Kartoffel-Endivien-Püree. Schmecke es dann mit den Gewürzen und dem Weißweinessig ab.
- Als letzten Schritt rührst Du dann noch die Sahne unter.
Endiviensalat
Zutaten:
- 250 g Endiviensalat
- 3 EL Zitronensaft
- 100 ml Schlagsahne
- 2 TL Zucker
- ½ Bund Schnittlauch
- Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Als Erstes wäschst Du den Endiviensalat und schneidest ihn nach dem Abtropfen in dünne Streifen.
- Verrühre nun die Schlagsahne mit dem Zitronensaft und dem Zucker. Gib auch das Salz und den Pfeffer hinzu.
- Schneide den Schnittlauch in feine Röllchen und füge die Hälfte dem Dressing hinzu.
- Vermische anschließend den Salat mit dem Dressing und bestreue diesen mit dem restlichen Schnittlauch.
Weiterführende Quellen
- Um mehr über das Vorziehen verschiedener Pflanzen zu erfahren, ist dieser Artikel empfehlenswert: Mehr anzeigen.
- Dieser Artikel ist sehr interessant, um nochmal alle gesundheitlichen Vorteile der Endivie nachzulesen.