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Rhabarber: pflanzen, pflegen und ernten

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Rhabarber kam einst aus dem Himalaya zu uns nach Europa. Heute ist es eine beliebte Zutat für Süßspeisen und Kompott. Auszeichnen tut er sich durch seine großen grünen Blätter, verwenden tut man allerdings die Stängel und manchmal auch die Blüten. Zwar ist die Pflanze in ihrer Pflege vergleichsweise anspruchslos, braucht sie aber eine Menge Platz mit viel Sonne. Erfahre hier alles, was Du für den richtigen Anbau und die Pflege der Rhabarberpflanze wissen musst, um eine erfolgreiche Ernte zu haben.

Das Wichtigste in Kürze

  • Rhabarber wird bis zu 2 m hoch und benötigt viel Sonne.
  • Man kann sowohl die Stängel, als auch die Blüten zu Speisen verarbeiten.
  • Junge Pflanzen sind weniger ertragreich als ältere Pflanzen.
  • Die Aufzucht aus Samen ist weniger erfolgreich als die Vermehrung vorhandener Pflanzen.
  • Oxalsäure bildet sich in den Blättern und macht den rohen Rhabarber ungenießbar.

Kurzportrait der Rhabarberpflanze

Der Gewöhnliche Rhabarber gehört biologisch gesehen zu der Familie der Knöterichgewächse. Ausgewachsen kann Rhabarber bis zu 2 m hoch werden. Zunächst bildet der Rhabarber eine Primärwurzel aus, die sich im zweiten Jahr nach der Keimung zu einer Knolle entwickelt. In weiteren Jahren bilden sich daraus mehrere sekundäre Knollen und Sprossachsen an den Seiten.

Diese unterirdischen Geflechte aus Sprossen nennt man Rhizome. Während der Blütezeit von Mai bis Ende Juni bildet der Rhabarber etwa 70 cm lange Stiele mit sehr großen grünen Laubblättern aus. Die Standen der Pflanze werden häufig zur Herstellung süßer Speisen verwendet. Aufgrund der enthaltenen Oxalsäure ist Rhabarber nicht für den rohen Verzehr geeignet.

Ursprünglich verwendete man jedoch nicht die Stiele der Pflanze. Die unterirdischen Wurzel- und Sprossachse kamen in Asien medizinisch zum Einsatz. Erst später gelangte der Rhabarber über Russland nach Europa und wird in Deutschland seit 1848 in größerem Maßstab angebaut.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Rhabarber

Rhabarber kannst Du mit verschiedenen Methoden in Deinen Garten einpflanzen. Am einfachsten ist es, wenn Du bereits eine Jungpflanze hast. Schwieriger und weniger erfolgreich bist Du mit Samen. Entscheidest Du Dich dennoch mit Samen zu starten, dann gehe am besten so vor:

  1. Gebe nährstoffreiche Erde in einen Blumentopf.
  2. Streue die Samen hinein und bedecke sie mit einer leichten Erdschicht.
  3. Gieße nun das Ganze, bis die Erde feucht ist.

Dies tust Du am besten im Frühjahr zwischen Februar und April. Nach 8 bis 10 Wochen zeigen sich im erfolgreichen Fall Sämlinge. Diese werden im nächsten Schritt pikiert.

Pikieren der Rhabarberpflanze

Beim Pikieren trennst Du mehrere Sämlinge aus einem Topf heraus und pflanzt sie mit größerem Abstand oder in eigene Töpfe wieder ein. So können sich die einzelnen Pflanzen im Wachstum nicht gegenseitig behindern. Zum Pikieren verwendest Du am besten nur leicht gedüngte Aussaaterde oder spezielle Pikiererde.

Diese füllst Du in das neue Gefäß. Dabei kannst Du zunächst die Erde bis zu zwei Drittel einfach einfüllen und den Rest durch ein Sieb aufschütten. Auf der ebenen Oberfläche drückst Du nun mit einem Pikierstab ein Loch in die Erde, dort legst Du den Sämling ein. Die Erde drückst Du nun drumherum wieder fest und gießt die Pflanze.

Rhabarber ins Freibeet pflanzen

Sind die Sämlinge gut herangewachsen, kannst Du sie im Herbst in das Freibeet einpflanzen. Je nach Sorte haben die verschiedenen Rhabarberpflanzen auch unterschiedliche Platzansprüche. Achte jedoch in jedem Fall, dass genügend Platz vorhanden ist, Du kannst dabei von 1m bis 1,5 m Abstand zwischen den Pflanzen ausgehen.

  1. Wähle einen sonnigen Standort mit genügend Platz.
  2. Grabe die Erde um und entferne jegliches Unkraut.
  3. Setze die Jungpflanze oder das Rhizom in die Erde.

Wähle für Deinen Rhabarber eine ausreichend große Fläche an einem sonnigen Standort aus. Rhabarber bevorzugt einen tiefgründigen und nährstoffreichen Boden. Der pH-Wert sollte idealerweise zwischen 5,6 und 7,2 liegen. Sandböden sind eine gute Grundlage für eine ertragreiche Rhabarberpflanze.

Tipp: Über den Winter ab Oktober befindet sich die Pflanze in der Ruhephase, dann braucht sie auch nicht so viel Wasser.

Rhabarber: Pflege

Rhabarber benötigt nicht viel Pflege. Lediglich eine Mulchschicht im Frühling vor der Erntezeit kannst Du ausstreuen. Insgesamt solltest Du auf ein ausgewogenes Verhältnis von Wasser und Dünger achten. Rhabarber braucht eine Menge Wasser, achte stets darauf, dass der umliegende Boden feucht ist und nicht ausgetrocknet. Abgestorbene Pflanzenteile solltest Du immer direkt entfernen.

Düngen der Rhabarberpflanze

Nach der Aussaat ins Freibeet kannst Du Deinen Rhabarber mit organischem Gemüsedünger düngen. Für die Ruhephase im Winter kann Kompost als schützende Decke aufgetragen werden und im Frühjahr untergehoben werden. Erneut empfiehlt sich eine Düngung nach der Ernte für die sommerliche Ruhephase.

Ernte von Rhabarber

Von Mai bis Ende Juni erfolgt die Blütezeit, die von einem längeren Kältereiz aktiviert wird. Ernten kannst Du Deinen Rhabarber zwischen Ende April und dem Johannistag, dem 24. Juni. Danach steigt der Gehalt der Oxalsäure.

Hast Du Deinen Rhabarber aus Samen gezogen, kannst Du ihn frühestens im zweiten Jahr nach der Aussaat ernten. Besonders junge Pflanzen solltest Du noch nicht so viel ernten und das auch nur Anfang Mai. Ältere Pflanzen sind bei guter Pflege ertragreicher als jüngere Pflanzen.

Die Erntereife des Rhabarbers erkennst Du an der glatten Oberfläche der Stängel. Um diese von der Pflanze abzutrennen, fasst du sie am besten möglichst weit unten an und drehst sie in eine Richtung ab. Mit einem Ruck löst sich dann der Stiel von der Pflanze.

Hinweis: Vermeide unbedingt ein Messer zu verwenden, damit die Schnittstellen an der Pflanze nicht anfaulen.
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Die Stängel der Rhabarberpflanze sind rinnenförmig.

Achte darauf den Rhabarber stückweise zu ernten und nie alle Stangen abzutrennen, wenn Du nächstes Jahr wieder Rhabarber haben möchtest. Jüngere Pflanzen sollten nur bis zu einem Drittel abgeerntet werden, bei älteren sollte ein Drittel stehen bleiben.

Im voranschreitenden Sommer erhöht sich die Menge an Oxalsäure in der Rhabarberpflanze. In großen Mengen kann Oxalsäure Vergiftungserscheinungen hervorrufen, daher ist Rhabarber nicht für den rohen Verzehr geeignet und sollte auch nicht allzu spät geerntet werden.

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Die Blüte der Rhabarberpflanze kann ebenfalls zubereitet werden.

Möchtest Du die Stangen ernten, dann schneide die Blüten bei ihrer Ausbildung direkt ab. So verhinderst Du, dass die Rhabarberpflanze Energie in die Ausbildung der Blüten investiert und die Ernte nicht so ertragreich ausfällt. Allerdings kannst Du Dich auch dafür entscheiden, lieber die Blüten zu verwenden.

Tipp: Die Blüten der Rhabarberpflanze lassen sich wie Brokkoli oder in einem Salat zubereiten.

Rhabarber: Fruchtfolge und Mischkultur

Rhabarber ist eine mehrjährige Pflanze, sie sollte jedoch nach ungefähr 8 Jahren umgesetzt werden. Neben Deinen Rhabarber kannst Du problemlos Kopfsalat, Erbsen, Bohnen, Spinat und Kohlrabi pflanzen. Nachdem Dein Rhabarber den Standort gewechselt hat, warte sieben Jahre ab, bevor Du ihn an derselben Stelle erneut wieder einpflanzt.

Rezepte und Kochideen für Rhabarber

Besonders beliebt ist Rhabarber in Kuchen. Hier findest Du Rezepte für Rhabarberkuchen: Mehr erfahren.
Möchtest Du Deinen Rhabarber zu einem Kompott verarbeiten, findest du hier Anregungen dazu: Mehr erfahren.
Etwas ungewöhnlicher und weniger bekannt ist die Verarbeitung der Blüten der Rhabarberpflanze. Hier findest Du Informationen zur Zubereitung der Blüten: Mehr erfahren.

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Rhabarberkuchen ist ein beliebtes Rezept für Rhabarberstangen.

Weiterführende Quellen

Weitere Rezeptideen für Rhabarber findest Du hier: Mehr erfahren.

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