Jeder liebt die bunten Gesellen, die in den warmen Monaten durch Wald und Wiesen und durch den eigenen Garten fliegen. Allzu oft weiß man aber gar nicht, mit wem man es dabei genau zu tun hat. Damit es Dir nicht so ergeht, findest Du in diesem Beitrag die zehn verbreitetsten Schmetterlings-Arten.
Die 10 verbreitetsten Schmetterlinge vorgestellt
Die hinreißenden Insekten mit bunt-schimmernden Flügeln sind immer eine wahre Freude im Garten. Manche von ihnen gleichen sich jedoch sehr oder sind im Allgemeinen eher unbekannt. Damit Du nicht ratlos dastehst, stellen wir Dir im Folgenden zehn Schmetterlinge vor und geben Dir noch die ein oder andere hilfreiche Zusatzinformation. Wie sehen zum Beispiel die Raupen der Tiere aus?
1. Ochsenauge
Das Ochsenauge gehört zu den häufigsten Tagfaltern in unserem Land. Man sieht ihn von Juni bis August auf Wiesen, Feldern und an Waldrändern.

Aussehen
Die männlichen Exemplare des Ochsenauges haben eine einfarbige grau-braune Flügeloberseite. Diese schmückt ein einfarbiger, „blinder“ Augenfleck.
Die Weibchen haben hingegen eine grau-braune Flügeloberseite, welche im Vorderflügel braun-gelb aufgehellt ist. Bei ihnen besitzt der Augenfleck einen weißen Kern.
Bei beiden Geschlechtern sitzt der kleine Augenfleck auf dem Vorderflügel und ist besonders auf der Unterseite des Flügels gut zu erkennen.
Die Raupen des Falters sind grün, gestreift und besitzen einen Augenfleck am Kopf.
2. Kaisermantel
Der Kaisermantel bevorzugt den Nektar von Distelblüten und andern Korbblütlern. Pro Jahr gibt es nur eine Generation, welche man von Juni bis August auf Waldwiesen und lichten Waldstellen beobachten kann.

Aussehen
Ein männlicher Kaisermantel ist leuchtend gelb-rot mit dunklen Flecken und einer Strichzeichnung. Auf den Vorderflügeln befinden sich jeweils an den vier Adern Duftschuppenstreifen, welche etwas hervorstehen.
Die weiblichen Tiere sind blasser als ihre männlichen Artgenossen und eher gelblich bis grün-grau gefärbt.
Die Raupen des Insekts sind braun-schwarz und besitzen gelbe Dornen, darunter zwei lange Kopfdornen. Auf dem Körper befinden sich zusätzlich Streifen sowie Flecken.
3. Admiral
Den Admiral kann man schon ab Mai bis in den Oktober hinein finden. Er fliegt in zwei Generationen, bevorzugt auf offenem Gelände. Hierzu zählen zum Beispiel Gärten und Obstgärten, sowie Parks und Waldränder.

Aussehen
Das Tier zeichnet sich durch seine schwarzen Flügel mit roten Binden aus. Die erste verläuft als rote Schrägbinde auf dem Vorderflügel. Die zweite ist eine rote Saumbinde am Hinterflügel. Auf der Unterseite sind die hinteren Flügel braun-gelb gemustert.
Die Raupen sind schwarz mit einem gelben Längsmuster an der Seite des Körpers. Zudem hat die Raupe um den Körper kleine Dornen.
4. Segelfalter
Segelfalter findet man von Mai bis August in zwei Generationen. Hierbei solltest Du beachten, dass die erste Generation im Frühling etwas dunkler ist als die zweite Generation im Sommer.

Aussehen
Die Flügel des Segelfalters sind cremefarben bis hellgelb. Über die Vorderflügel verlaufen sechs dunkle Streifen, währen auf den Hinterflügeln jeweils nur ein Streifen ist.
Auf den Hinterflügeln befindet sich ein schwarzes Saumband, welches durch drei blaue Augenflecken geschmückt wird. Daneben befindet sich je ein oranger, halbmondförmiger Fleck.
Die Raupen des Falters sind grün und haben einen gedrungenen Körper. An den Seiten befinden sich dünne, hellgelbe Streifen und oftmals auch bräunliche Flecken.
5. Tagpfauenauge
Den berühmten Falter trifft man das ganze Jahr über auf offenem Gelände an. Hierzu zählen Parks, Gärten oder auch Waldränder. Dabei fliegt das Tier in nur zwei Generationen pro Jahr und macht am liebsten Halt auf Distelblüten.

Aussehen
Das Tagpfauenauge besticht mit seinen großen blau-schwarzen Augenflecken auf den rot-braunen Flügelpaaren.
Die Raupen sind schwarz mit langen Dornen und kleinen unauffälligen Punkten.
6. Großer Kohl-Weißling
Einen Kohl-Weißling kannst Du von April bis Oktober in Deinem Garten bestaunen. Auch in anderem offenen Gelände wie Wiesen und Feldern ist der zu finden.

Aussehen
Der Falter besitzt weiße Flügel, welche kräftig geädert sind. Die Spitzen seiner Vorderflügel sind leicht schwarz.
Die Weibchen besitzen zusätzlich dazu zwei schwarze Augenflecken.
Die Raupen sind gelb-grün mit schwarzem Muster.
7. Hauhechel-Bläuling
Den verbreitetsten Vertreter der Bläulinge trifft man von Mai bis September auf allen Wiesentypen an.

Aussehen
Die auffälligen Männchen sind kräftig blau-violett gefärbt. Am Flügelrand besitzen sie einen weißen Saum mit weißen Fransen.
Das Weibchen hingegen ist unscheinbar dunkelbraun und besitzt rot-gelbe Saumflecken mit grauen Fransen.
Beide Geschlechter besitzen eine grau-braune Flügelunterseite. Diese hat an den Hinterflügeln eine weiße Markierung welche vor den rot-gelben Saumflecken verläuft.
Die Raupen haben einen gedrungenen, grünen Körper. Der Rücken ist dunkelgrün und an den Seiten befinden sich weiße Linien.
8. Zitronenfalter
Einen Zitronenfalter kannst Du das ganze Jahr beobachten. Dafür ist er vor allem auf freiem Gelände in Waldnähe zu finden.

Aussehen
Wie der Name es schon sagt, sind die männlichen Falter gelb wie eine Zitrone. Die Weibchen haben hingegen eher eine gelb-weiße Färbung.
Beide Geschlechter haben einen orangen Punkt im Zentrum der Flügelpaare. Die Spitzen der Flügel laufen zipfel-förmig aus.
Die Raupen sind eher von schlanker Figur mit einer grünen Färbung. An der Körperseite befinden sich helle Längsstreifen.
9. Schornsteinfeger
Den Schornsteinfeger, auch brauner Waldvogel genannt, trifft man vorrangig auf Waldlichtungen und Waldwegen an. Dort kannst Du erwachsene Falter von Juni bis August beobachten.

Aussehen
Die Grundfarbe der Flügel eines Schornsteinfegers ist braun. Typisch für den Schmetterling sind die vielen kleinen Augenflecken, deren Ränder gelb bis gelb-braun sind. Je nach Exemplar variiert die Anordnung und Anzahl dieser Flecken sehr stark.
Die Raupen sind rot-braun bis grau-braun gefärbt. Auf dem Körper befinden sich kleine Punkte, deren Farbe dunkler als die Körperfarbe ist. Auf dem Rücken befindet sich in der Mitte eine dunkle Längslinie. Der Kopf der Raupen ist meist etwas dunkler als der restliche Körper.
10. C-Falter
Der C-Falter fliegt von Mai bis Oktober in zwei Generationen in Wäldern und in Gärten.

Aussehen
Der C-Falter hat sehr auffällig gezackte Flügelränder. Die Grundfarbe der Flügel ist rot-braun. Diese ist durchsetzt mit hellen und schwarzen Flecken. Auf der Unterseite variiert die Farbe je nach Exemplar.
Die Raupen sind braun und mit rot-gelben Dornen besetzt. An einigen stellen ist der Rücken der Tiere weiß.
Ein Garten für Schmetterlinge
Wenn Du Schmetterlinge im Garten beobachten möchtest, müssen diese zuerst den Weg zu Dir finden. Heutzutage sieht man immer seltener Schmetterlinge. Dies liegt an verschiedenen Giften zum Pflanzenschutz, aber auch an dem immer geringer werdenden Nahrungsangebot.
Wie Du Deinen Garten in eine Schmetterlings-Oase verwandelst, erfährst Du in diesem Abschnitt.
(Infografik Platzhalter)
Vorbereitung für den Sommer
Wenn Du im nächsten Jahr ein Schmetterlings-Paradies im Garten möchtest, dann solltest Du frühzeitig mit der Vorbereitung beginnen. Die Tiere brauchen Nektar und das ist in vielen Gärten mit viel Rasen und exotischen Pflanzen problematisch.
Wenn Du Schmetterlinge anlocken möchtest, lege frühzeitig Staudenrabatten, Kräuterbeete und Hecken mit Wildsträuchern an. Auch Wildblumenwiesen sind ein perfekter Futter-Ort für Schmetterlinge.
Heimische Wildblumen
Auf eine perfekte Wildblumenwiese gehören Kartäusernelken, wilder Majoran, Tauben-Skabiose und Johanniskraut. Auch andere einheimische Wildblumen locken die Falter mit ihrem Duft und ihrer Farbe in den eigenen Garten.
Selbst auf exotische Pflanzen musst Du nicht komplett verzichten. Gerade Sommerflieder ist bei Schmetterlingen sehr beliebt. Und auch Blaukissen, Kapuzinerkresse, Phlox und Zinien sind gute Nektarspender für die Falter.
Blüten von Frühjahr bis Herbst
Um Schmetterlinge im Garten zu behalten, sollte der Garten vom Frühjahr bis zum Herbst blühen und dabei ausreichend Futterquellen liefern.
Dafür eignen sich im Frühjahr Schlüsselblumen und Margeriten. Im Herbst spenden Purpur-Fetthenne und Aster den wichtigen Nektar.
Viele Schmetterlinge sind zudem nachtaktiv. Es empfiehlt sich also Gewächse zu pflanzen, die in der späten Dämmerung ihr volles Aroma entfalten. Von diesen werden die Nachtfalter regelrecht angezogen. Wichtige Pflanzen sind hier Geißblatt, Nachtkerze und Nachtlichtnelke.
Raupen-Futterpflanzen
Wenn Du Schmetterlinge im Garten willst, solltest Du auch an die Raupen denken. Ohne Raupe kein Schmetterling. Also schaffe am besten Räume mit Futterpflanzen für die Kleinen.
Überwinterungsplätze
Überwinterungsplätze sind wichtig, wenn Du die Schmetterlinge auch im Winter in der Nähe behalten willst. So sind sie im Sommer direkt in Deinem Garten und müssen den Weg nicht erst bis zu Dir finden.
Viele Schmetterlinge verbringen den Winter als Puppe an Zweigen und Blättern. Es empfiehlt sich, beim Harken des Herbstlaubes kleine Haufen liegenzulassen oder selbst Reisighaufen auszulegen. In diesen Häufchen überstehen die Falter unbeschadet die kalte Jahreszeit.
Viel Spaß mit Deinem neu erworbenen Wissen. Jetzt kann sich kein Schmetterling mehr vor Dir verstecken. Und wer weiß, vielleicht hast Du ja bald Dein eigenes Schmetterlings-Paradies im Garten!