Die Heidelbeere oder Blaubeere ist besonders beliebt in Gärten, da diese sehr schmackhaft ist und außerdem reich an Vitaminen. Im Supermarkt sind diese meist teuer, doch wenn man es richtig macht, hat man im Herbst mehr als genug von den leckeren Beeren im Garten. Es lassen sich super leckere Desserts zubereiten, doch bei der Anpflanzung und Pflege gilt es einiges zu beachten.
Das Wichtigste in Kürze
- Heidelbeeren sind aufgrund des aromatischen Geschmacks sehr beliebt in Gärten
- der meistverwendete Strauch ist die Kulturheidelbeere
- die Kulturheidelbeere wurde erst vor 100 Jahren gezüchtet und ist eine Kreuzung aus der amerikanischen Blaubeere und weiteren Arten
- Heidelbeeren sollte im Garten mindestens einen weiteren Partner haben
- der Standort, die Bodenbeschaffenheit und der Zeitpunkt sind entscheidend für eine ertragreiche Ernte
- Heidelbeeren werden 1,2 m bis 1,7 m hoch, bestimmte Sorten sogar bis zu 2,5 m
Kurzporträt der Heidelbeere
Die bekannteste Heidelbeere oder Blaubeere, in der Fachsprache Vaccinium, ist die Kulturheidelbeere. Diese ist eine Kreuzung aus der amerikanischen Blaubeere und einigen anderen Arten.
Die Sträucher werden ungefähr 1,2 m bis 1,7 m hoch und sind besonders beliebt, da sie einen hohen Erntebetrag erhalten, als die wilden europäischen Heidelbeeren, aber auch weniger Vitamine.
Die Kulturheidelbeere wurde erst 1912 von einem amerikanischen Verkäufer „gezähmt“, wie er es im National Geographic nannte. Sie sind also eine noch moderne amerikanische Erfindung für größere Beeren und mehr Ertrag beim Ernten. Außerdem sehen diese einheitlich aus und sind auch geschmacklich ausgewogen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Heidelbeeren
Für die Vermehrung der Heidelbeere gibt es zwei Arten: Ableger und Stecklinge oder Samen.
Die einfachere und wahrscheinlich beste Art der Vermehrung sind Stecklinge, falls Ihnen diese in irgendeiner Art durch Freunde oder Bekannt zur Verfügung stehen. Bei der Vermehrung durch neue Triebe (Stecklinge) sollten diese schon leichte Verholzung aufweisen und ungefähr 10 cm lang sein. Der beste Zeitpunkt dafür ist zwischen Juni und August. Bei Ablegern sollte man das Ziehen im besten Fall im Frühjahr beginnen, da diese oft erst nach einem Jahr feste Wurzeln bilden und sonst über den Winter verwelken.
Die Vermehrung mit Samen ist etwas schwieriger und dauert deutlich länger. Die Samen können aus den vorhandenen Blaubeeren gewonnen werden oder einfach über den Fachhandel bezogen werden. Die Aussaat kann im Frühjahr oder auch im Herbst erfolgen. Im Herbst bietet es sich an, die Samen von der eigenen Ernte zu nehmen, im Frühjahr sollte ein Fachhandel aufgesucht werden.
Es kann sich durchaus lohnen, beim Kauf der Kulturheidelbeere auf eine ältere Pflanze zu setzen, auch wenn diese etwas teurer sind. Die Sträucher erzielen erst nach etwa fünf bis sechs Jahren gute Erträge.
Geeignete Sorten für den Garten
Nicht alle Sorten lassen sich kultivieren. Die heimische Wild-Heidelbeere haben es im Garten eher schwer, weshalb es sich bei geeigneten Sorten um die Kulturheidelbeere handelt, die eine Kreuzung aus der amerikanischen Blaubeere sind. In dieser Tabelle findest Du beliebte Sorten für den Garten und die wichtigsten Merkmale:
Art | Merkmal |
---|---|
Berkeley | Hohe Erträge, feste und gut haltbare Beeren |
Bluecrop | Hohe Erträge, robust, für Anfänger geeignet |
Blue Dessert | Sehr gesund, starker Wuchs, aromatischer Geschmack |
Bluejay | Sehr groß (bis 2,5 m), gute Erträge |
Duke | Frühe Ernte Anfang Juli, für Kübelpflanzung geeignet, große Beeren |
Earlyblue | Frühe Ernte Ende Juni, süß, nicht lange haltbare Beeren |
Elizabeth | Robust, pflegeleicht, aufrechter Wuchs |
Goldtraube | Große Beeren (1,5 cm Durchmesser), für Anfänger geeignet |
Kosmopolitan | Klein (bis 80 cm), gesund, pflegeleicht |
Hortblue Petite | Dichter Wuchs, Heckenpflanzung möglich, süß-säuerlich |
Heidelbeeren in den Garten pflanzen
Damit die beliebten aromatischen Beeren auch wachsen können, gilt es einiges zu beachten. Der Strauch muss einen guten Standort mit angemessener Bodenbeschaffenheit haben, aber auch der Zeitpunkt und der Abstand zu anderen Sträuchern muss passen. In diesem Abschnitt gehen wir genauer darauf ein.
Standort
Der perfekte Standort für die Kulturheidelbeere im Garten ist sonnig und etwas windgeschützt. So eignet sich eine sonnige Ecke im Gartenbeet oder eine sonnige Hauswand ideal. Auch ein Zaun oder eine Hecke bieten Schutz vor dem Wind. Schatten reduziert Ernteertrag und außerdem ist die Sonne für umso mehr Vitamine in den reifen Früchten verantwortlich.
Zeitpunkt
Heidelbeeren sollten im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden. Sträucher mit weniger starken Wurzeln sollten besser im Herbst im Gartenbeet kultiviert werden.
Bei der Herbstpflanzung solltest Du nicht allzu lange warten, damit die Pflanze vor dem ersten Frost noch wachsen kann. Generell gilt, dass man im Herbst besser ältere Sträucher pflanzen kann. Andersherum sollte man im
Frühjahr noch den ersten Frost abwarten, also nicht zu früh einpflanzen.
Bodenbeschaffenheit
Der Boden im Garten sollte nur einen sehr geringen Kalkanteil haben und eher sauer sein mit einem pH-Wert zwischen 3,5 und 4,5. Im Fachhandel bekommt man pH-Wert Schnelltests, falls man die Beschaffenheit des Bodens nicht kennt.
Um den gewünschten Boden zu erhalten, sollte man zunächst die Erde bis 40 cm tief ausheben. Man kann die Erde nun mit viel Torf und Sand mischen oder aber direkt Azaleen- oder Rhododendronerde nehmen. Des Weiteren hilft kompostierte Baumrinde und Laub, sowieso Sägemehl aus unbehandeltem Holz, den gewünschten Boden zu erzielen.
Abstand
Generell sollte man darauf achten, dass die Pflanzen mindestens einen Abstand von 1,5 Metern, besser noch 2,5 Metern, haben. Hat man weniger Platz, sollte man trotzdem versuchen zwei Heidelbeersträucher zu pflanzen, denn die Sträucher sollten immer einen Partner haben. Sie sind zwar fast alle selbst fruchtbar, erzielen aber wesentlich höheren Ertrag, wenn sie zusammen gepflanzt werden, an den besten zwei verschiedenen Sorten.
Heidelbeere: Pflege
Heidelbeeren brauchen genügend Feuchtigkeit und sollten daher regelmäßig gegossen werden. Durch die Kalkempfindlichkeit der Sträucher eignet sich dazu am besten mineralienarmen Regenwasser.
Bei einem guten Standort im Garten müssen die Sträucher nicht umgepflanzt werden und sollte es auch nicht unnötigerweise und höchsten bis die Pflanzen vier bis fünf Jahre alt sind.
Zieht man die Pflanzen im Topf, sollte man sie mindestens alle zwei Jahre in ein größeres Gefäß umtopfen.
Düngen der Heidelbeere
Die Fragen, wann man düngen soll, hängt am Zweck. Der erste Zweck ist das Wachstum er Sträucher, der zweite die Energieversorgung für reichlich Beeren. Die erste Düngung sollte im April erfolgen, die weite frühestens gegen Ende Mai.
Als Dünger eignen sich natürliche Materialien. Auch hier gilt, dass man auf jeden Fall Kalk vermeiden sollte. Als Dünger eignet sich Mulch aus Rindenstücken, kompostierte Tannen- und Fichtennadeln oder auch gehäckseltes Nadelholz.
Möchte man doch zu konzentrierten, künstlichen Düngern greifen, sollte man diesen lieber klein und regelmäßig portionieren, um eine Überdüngung zu vermeiden.
Ernte von Heidelbeeren
Je nach Sorte können Blaubeeren ab Juli geerntet werden, andere erst ab September. Da Heidelbeeren nicht, wie man es von vielen Obstsorten kennt, nachreifen, sollte man diese auch erst pflücken, wenn sie wirklich reif sind. Reife Blaubeeren sind tiefblau und lösen sich leicht vom Strauch. Sie schmecken, wenn sie komplett reif sind, sehr süß und aromatisch.
Heidelbeere: Fruchtfolge und Mischkultur
Die beste Begleitpflanze für die Heidelbeere ist tatsächlich die Heidelbeere. Dabei sollte eine andere Sorte gewählt werden, weil so die Befruchtung zwischen den Sorten besser funktioniert als mit denselben Sorten. Fremdbefruchtung erhöht den Betrag, Du erhöht den Erntezeitraum.
Neben mindestens eines weiteren Heidelbeerstrauches eignen sich Rhohodendron und Azaleen als Begleiter. Auch diese benötigen einen sauren Boden.
Als Unterbepflanzung oder Randbepflanzung eignen sich Preiselbeeren und Cranberries. Auch diese kommen gut mit dem Boden klar.
Kochrezepte und Kochideen für Heidelbeeren
Der wahrscheinlich beste Grund für Blaubeeren im Garten ist der aromatische Geschmack der Beeren und die vielen Desserts, die sich aus ihnen machen lassen. Wir möchten Dir hier einige leckere und einfache Rezepte vorstellen.
Blaubeer-Muffin
Für 12 Muffins benötigst Du:
250 g Heidelbeeren
270 g Mehl (Typ 405)
120 g Butter
150 g Zucker
2 Eier
1 TL Vanillezucker
¼ TL Salz
½ Pkg. Backpulver
Zubereitung:
- Den Backofen auf 190 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
- Die weiche Butter und Zucker für ca. 3 Minuten in den Mixer. Eier, Vanille und Salz dazu geben und weitere 2 Minuten mixen.
- Milch zugeben und kurz mixen. Mehl und Backpulver vermischen und in die Masse einrühren, bis alles gut vermengt ist.
- Ungefähr ¼ der Heidelbeeren für das Topping beiseitelegen, den Rest in die Masse unterheben.
- Ein Muffinblech mit Butter einreiben oder Muffinförmchen auslegen und mit Teig befüllen.
- Die beiseitegelegten Blaubeeren oben leicht auf den Teig drücken.
- 20 Minuten im vorgeheizten Backofen backen, bis sie auf der Oberflächen golden sind. Zum Testen, ob sie fertig sind, mit einem Holzstäbchen mittig in den Muffin stechen. Wenn kein Teig dran haftet, sind sie fertig.
Heidelbeer-Quark
Für 4 Portionen benötigst Du:
500 g Quark (ca. 40 % Fett)
100 ml Sahne
500 g Heidelbeeren
1 EL Honig oder Agavendicksaft
3 EL Zucker
Zubereitung:
- 2⁄3 der Heidelbeeren zusammen mit dem Honig und Zucker im Kochtopf unter Rühren kurz aufkochen lassen.
- Abkühlen lassen und den Quark und Sahne unterrühren.
- In Dessertgläser füllen, die restlichen Heidelbeeren als Topping verwenden und bis zum Verzehr in den Kühlschrank stellen.
Weiterführende Quellen
Die Geschichte der Heidelbeere: Mehr erfahren
Fakten von Wikipedia zur Heidelbeere: Mehr erfahren
Heidelbeersorten: Mehr erfahren