Einige liebes es, die anderen hassen es – es handelt sich hierbei um Koriander. Die Gewürzpflanze hat nämlich einen eigenwilligen Geruch und ist deswegen nur teilweise in Deutschland beliebt. In der asiatischen und orientalischen Küche ist die Gewürzpflanze aber nicht mehr wegzudenken!
Neben dem Geruch spalten sich auch die Meinungen über das Aroma. Allerdings schmecken die Blätter und Samenkörner unterschiedlich. So kann es sein, dass man die Blätter gerne isst und die Samen nicht – und umgekehrt. In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du Koriander anpflanzt, pflegst und erntest. Außerdem zeigen wir Dir leckere Gerichte, die Du mit dem Kraut und den Samen kochen kannst.
Das Wichtigste in Kürze
- Koriander als Gewürzpflanze ist sehr beliebt in der asiatischen und orientalischen Küche
- Die Pflanze wird auch als Heilpflanze verwendet, da sie gegen Entzündungsbeschwerden wirkt und das Immunsystem stärken kann
- Die Pflanze ist sehr anspruchslos, weshalb sie sich unkompliziert im Topf, aber auch im Beet anpflanzen lässt
- Koriander ist eine einjährige Pflanze und blüht dementsprechend nur im Sommer
- Das Koriandergrün ist länger haltbar, wenn man es einfriert und die Samen können unter richtigem Verschluss bis zu drei Jahren halten
Kurzporträt des Korianders
Koriander wird geschmacklich von manchen als frisch und herzhaft wahrgenommen, von anderen aber als seifig. Der Duft der Pflanze gleicht für manche dem einer Wanze. Das kommt daher, da das Korianderaroma durch Aldehyde erzeugt wird, die ähnlich auch in Seifen vorkommen. Einen ähnlichen Geruch, sondern Wanzen ab, wenn sie sich bedroht fühlen. Daher wird die Pflanze im Deutschen auch Wanzendill genannt.
Koriander wird auch als Heilpflanze verwendet, da sie verdauungsfördernd und antibakteriell wirkt. Er enthält wertvolle Antioxidantien, welche das Immunsystem stärken und Entzündungsbeschwerden entgegenwirken können.
Um einen allgemeinen Überblick zu bekommen, wirst Du im Folgenden alles zum Erscheinungsbild und zur Herkunft des Korianders erfahren.
Erscheinungsbild
Optisch ähnelt Koriander sehr der Petersilie. Allerdings haben die Grundblätter des Korianders relativ viel Fläche und sind grob geteilt.
Die Blattform verändert sich, sobald die Pflanze um einiges wächst. Die Blätter verwandeln sich zu feinen Fiedern und es wachsen Blüten, die in Doppeldolden stehen. Die Blüten sind weiß und können auch oft rosa überlaufen sein.
Die Samen des Korianders sind Spaltfrüchte. Allerdings bleiben sie meist als kleine Kugeln zusammen, da sie so fest aneinander hängen. Die Farbe der Samen lässt darauf schließen, wann die Pflanze reif ist. Sobald sich die Samen bräunlich verfärben, solltest Du sie ernten. Wenn Du nämlich zur Vollreife wartest, fallen sie von selber ab.
Der Vegetationszyklus der Pflanze endet mit der Samenreife. Koriander ist eine einjährige Pflanze und ist daher eine kurzlebige Pflanze. Sie blüht nur im Sommer auf und stirbt nach der Samenbildung ab.
Herkunft
Man vermutet, dass Koriander aus dem Mittelmeerraum kommt. Er soll ursprüngliche Vorkommen in Israel, Sinai, Algerien, Libanon, Jordanien, Bulgarien, Kroatien und Slowenien haben.
Die Verwendung der Pflanze ist auf 5000 v. Chr. zurückzuführen. Es konnten Samen der Pflanze in der Nahal-Hemar-Höhle in Israel gefunden werden. Des Weiteren wurde auch welche im Grab vom altägyptischen König Tutenchamun gefunden, was darauf hindeutet, dass Koriander im alten Ägypten auch schon verwendet wurde.
Ein weiterer Hinweis auf die schon damalige Verwendung von Koriander befindet sich auf Tontafeln, die die Pflanzen des babylonischen Königs Marduk-alpa-iddina auflisten. Unter diesen ist Koriander. Auch zur Römerzeit erwähnte der Gelehrte Plinius die Gewürzpflanze bereits.
Koriander ins Freibeet pflanzen
Grundsätzlich ist Koriander sehr einfach anzupflanzen und stellt keine hohen Ansprüche. Die Pflanze kann in Töpfen oder draußen im Beet kultiviert werden. Allerdings ist es empfehlenswert die Gewürzpflanze im Freibeet zu kultivieren. Koriander bildet schnell lange Wurzeln und lässt sich deswegen nicht so gut pikieren.
Koriander aussäen
Am besten werden die Koriandersamen in einem Abstand von 20 bis 30 Zentimetern etwa 2 Zentimeter tief ausgesät. So hat die Pflanze genug Platz, um zu wachsen. Die Erde sollte idealerweise locker und frisch-feucht sein, damit die Gewürzpflanze ihre Wurzeln gut ausbreiten kann.
Der richtige Standort für Koriander
Ein sonniger bis halbschattiger Standort eignet sich perfekt für die wärmeliebende Pflanze. Am besten suchst Du einen windgeschützten Ort aus, da der Koriander bis zu 90 Zentimetern hoch wachsen kann.
Die richtige Aussaatzeit
Je nachdem, was Du von der Pflanze verwenden willst, kann die Aussaatzeit variieren. Die Pflanze wächst relativ schnell. Daher kannst Du mit der Aussaat bis Mitte Mai abwarten, da sich der Boden bis dahin aufgewärmt hat. Wenn Du nur an dem Blattgrün der Pflanze interessiert bist, stellt dies kein Problem dar.
Solltest Du jedoch lieber die Samen bevorzugen, dann ist die Aussaat spätestens im April erforderlich. So gibst Du der Pflanze ausreichend Zeit, damit sich der Koriander bis zum Samen entwickeln kann.
Koriander: Pflege
Mit Ausnahme vom Beginn der Aussaat, bei der die Pflanze regelmäßig gegossen werden sollte, benötigt Koriander wenig Wasser. Dennoch sollten Trockenheit und Staunässe vermieden werden.
Sollte die Pflanze zu trocken stehen, kann es sein, dass das Kraut verfrühte Notblüten bildet. Dies wirkt sich wiederum auf das Zeitfenster des Koriandergrüns aus, da es um einiges verkürzt wird.
Vor allem, wenn Du Dich entschieden hast, den Koriander in einem Topf anzubauen, solltest Du dafür sorgen, dass das Wasser gut ablaufen kann. Ansonsten kann es sein, dass die Wurzeln anfangen zu faulen.
Düngen des Korianders
Koriander benötigt keine Düngung. Besonders, wenn Du den Koriander im Freiland angepflanzt hast, sollte der Gartenboden genug Nährstoffe beinhalten, die Deine Pflanze braucht. Du kannst trotzdem etwas Kompost bei der Aussaat in die Erde mischen, um organische Substanzen anzureichern.
Ernte von Koriander
Das Koriandergrün kannst Du üblicherweise im Juni anfangen zu ernten. Du kannst die Blätter entweder abzupfen oder ganze Triebe abschneiden. Am besten arbeitest Du Dich von oben nach unten ab. Je früher die geschmacklich süß-würzige Gewürzpflanze geerntet wird, desto feiner schmeckt sie.
Wird die Blütenbildung nicht verzögert oder die Verzögerung rechtzeitig unterbrochen, investiert die Pflanze ihre ganze Energie in das Wachstum der Samenstände. Die entwickeln sich dann zu runden Samen, die bei hellbrauner Verfärbung reif sind. Am besten schneidest Du die Pflanze einschließlich der Stiele ab und lässt sie an einem sonnigen Ort zum Nachreifen trocknen.
Wenn die Triebe getrocknet sind, lassen sich die Samen herausschütteln oder Du zupfst die einzelnen Samen von der Pflanze ab. In dunklen, luftdichten Gefäßen können getrocknete Koriandersamen bis zu 3 Jahre gehalten werden.
Rezepte und Kochideen für Koriander
Korianderblätter eignen sich sehr gut für Suppen und Soßen und geben den Gerichten damit einen asiatische Hauch.
Koriandersamen, die zerkleinert wurden, passen sehr gut als Brot- und Küchengewürz, in Currymischungen oder in Likören. Sogar die Stängel können verwendet werden und eignen sich sehr gut für Gemüsesuppen und für Bohnengerichte.
Im Folgenden haben wir für Dich leckere und einfache Gerichte herausgesucht, die Du mit Koriander kochen kannst:
Koriander-Pesto
Hier haben wir für Dich ein Koriander-Pesto, das Du mit gebratenen Nudeln essen kannst.
Wir listen die Zutaten für das Koriander-Pesto nochmal auf:
- 100 g Koriander
- 50 g Cashewkerne
- 60 ml Olivenöl
- 1 EL Sesamöl
- Zitronensaft
- Ingwer
- 2 Knoblauchzehen
- 1 grüne Chillischote
- Salz
- Pfeffer
Möhren-Koriander-Salat
Wenn Du auf der Suche nach einer leckeren Beilage oder Vorspeise bist, dann haben wir hier für Dich einen Möhren-Koriander-Salat.
Wir listen die Zutaten für den Möhren-Koriander-Salat nochmal auf:
- 2-3 Möhren
- 1 Handvoll Koriander
- 1 Handvoll gerötete Erdnüsse
- 1-3 EL heller Essig
- Salz
- Pfeffer
- Chili Öl (optional)
Kartoffeltaler mit Koriander
Wenn Du gerne etwas Aufwendigeres kochen möchtest, dann findest Du hier die Zutaten und Zubereitung von Kartoffeltalern mit Koriander.
Das ganze Rezept: Kartoffeltaler mit Koriander an feinem Spargelragout