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Steckrübe pflanzen und ernten

rote Steckrüben
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Die Steckrübe hat nicht gerade einen guten Ruf. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie als unbeliebter Ersatz für alles Essbare bekannt und auch danach wurde sie von den meisten Menschen mit Viehfutter in Verbindung gebracht. Doch in den letzten Jahren hat sich das stark geändert und selbst in den Sterneküchen wird die Steckrübe immer beliebter.

Wir haben für Dich ausführlich alles über die Anpflanzung, Aufzucht und Ernte der Steckrübe recherchiert. Du erfährst unter anderem, worauf Du beim Aussäen achten musst und wann die beste Zeit zum Ernten ist. Zum Schluss geben wir Dir ein paar leckere Rezeptideen an die Hand, die Du so bestimmt noch nie ausprobiert hast.

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Erntezeit ist zwischen September und November
  • Nach der Ernte sollte mindestens drei Jahre gewartet werden, bis an derselben Stelle wieder Steckrüben ausgesät werden
  • Gute Nachbarn für Steckrüben sind zum Beispiel Tomaten, Möhren oder Erbsen
  • Wenn Steckrüben ein wenig Frost abbekommen, werden sie süßer.
  • Steckrüben kamen im 17. Jahrhundert aus Skandinavien nach Deutschland

Kurzporträt der Steckrübe

Die Steckrübe ist ein typisches Wintergemüse und muss daher von der Speiserübe unterschieden werden. Sie ist eine Unterart des Rapses und hat eine fast runde Form.

Je nach Sorte ist die Schale der Steckrübe grün bis gelblich oder auch rötlich. Das Fleisch ist meist weißlich bis gelb. Man unterscheidet deshalb auch zwischen weißen und gelben Steckrüben. Die gelben Steckrüben werden meistens zum Verzehr herangezogen, da sie einen feineren Geschmack haben. Die Weißen Stechrüben verwendet man dagegen eher als Viehfutter.

Steckrübe mit Stiel
Über die Herkunft der Steckrübe ist so gut wie nichts bekannt. Man weiß lediglich, dass sie im 17. Jahrhundert aus Skandinavien nach Deutschland gebracht wurden. Deswegen wird sie auch oft als „Schwedische Rübe“ bezeichnet. Erwähnung in der Geschichte findet die Steckrübe sowohl im Ersten als auch im Zweiten Weltkrieg. Während des Ersten Weltkrieges war die Kartoffelernte 1916 eine Missernte und so mussten Steckrüben als Ersatz dienen.

Bis dahin wurden sie fast ausschließlich als Viehfutter genutzt. Deshalb wurde dieser Winter als „Steckrübenwinter“ in Deutschland bezeichnet. Ebenfalls wurden im Hungerwinter 1946/1947 nach dem Zweiten Weltkrieg vermehrt auf die Steckrübe zurückgegriffen, da es an Alternativen stark mangelte.

1917 gab es Steckrüben-Kochbücher mit Rezepten für Steckrüben-Marmeladen und Steckrüben-Kaffee.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen und Vorziehen von Steckrüben

Hier erfährst Du alles, was Du über das Aussäen und Vorziehen von Steckrüben wissen musst. Wir erklären Dir, was es mit dem Vorziehen auf sich hat und geben Dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für das Aussäen an die Hand.

Das Vorziehen

Wie viele andere Pflanzen auch sollte die Steckrübe erst nach den Eisheiligen im Mai draußen angepflanzt werden. Wenn Du die Zeit bis dahin nicht abwarten möchtest und Deinen Pflanzen einen „Wachstumsvorsprung“ geben möchtest, kannst Du sie drinnen vorziehen. Dafür nimmst Du einfach 4-5 Samen und pflanzt sie 1-2 cm tief in einen Topf ein. Sobald sich die ersten zwei bis drei Blätter entwickelt haben, können die Pflanzen draußen eingesetzt werden. In den meisten Fällen dauert das vier bis fünf Wochen.
Hier bekommst Du eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie es nach dem Vorziehen weitergeht.

  • Bereite das Beet vor, indem Du ca. 1 cm tiefe Rillen gräbst und die Erde mit Langzeitdünger bearbeitest.
  • Pflanze die Samenkörner in Abständen von ca. 40 bis 50 cm ein.
  • Wenn es mehrere Reihen gibt, sollte der Abstand dazwischen mindestens 40 cm betragen.
  • Nach dem Aussäen solltest Du regelmäßig gießen und den Boden hacken, damit ausreichend Luft an die Wurzeln kommt.

Pikieren der Steckrübe

Was genau pikieren bedeutet, wie man dabei vorgeht und ob es auch für Deine Steckrüben wichtig ist erfährst Du hier.

Was bedeutet pikieren und wie geht man dabei vor?

Pikieren stammt aus dem Französischen und bedeutet „Stechen“. Im Gartenbau ist mit pikieren das Verpflanzen von Sämlingen auf größere Abstände gemeint. Das macht man, um zu verhindern, dass die Pflanzen sich gegenseitig in ihrem Wachstum stören und absterben. Wichtig ist es darauf zu achten, besonders vorsichtig mit der Pflanze umzugehen.

Achte bei der Umsetzung darauf, dass die komplette Wurzel eingepflanzt wird. Zur Hilfe kannst Du einen Pikierstab benutzen. Ein Pikierstabt ist ca. 18 cm lang und läuft am vorderen Ende spitz zu. Er besteht meistens aus Metall, Holz oder Plastik. Solltest Du gerade keinen Pikierstab zur Hand haben, kannst Du alternativ auch auf Schaschlickstäbchen zurückgreifen.

Müssen Steckrüben pikiert werden?

Wenn Du Dich dafür entschieden hast Deine Steckrüben vorzuziehen, ist das Pikieren automatisch ein Teil des darauffolgenden Prozesses. Sobald die Steckrüben die ersten Blätter zeigen, setzt Du sie in größeren Abständen in die Erden ein. Sollten die ersten Blätter bereits vor den Eisheiligen zu sehen sein, kannst Du die Pflanzen auch in separate Töpfe umpflanzen. Wichtig ist, dass die Wurzen genügend Platz zum Wachsen haben.

Andere Bezeichnungen für die Steckrübe sind Kohlrübe, Butterrübe, Erdkohlrabi, Unterkohlrabi, Bodenkohlrabi, Runke, Runkelrübe

Steckrübe ins Freibeet pflanzen

Der beste Zeitraum, um Steckrüben auszusäen, ist zwischen Anfang Juni und Ende Juli. Dabei ist ein sonniger bis halbschattiger Platz am besten für die Pflanzen. Die Steckrübe ist nicht besonders anspruchsvoll. Im besten Fall sollte der Boden aber feucht und neutral bis basisch sein. Der Boden kann in der Vorsaison gerne mit Mist oder Kompost bearbeitet werden. So können die Steckrüben später die Nährstoffe aus dem Boden aufnehmen. Beim Einsäen solltest Du auf folgende Punkte achten:

  • Verteile die Saat in ca. 1 cm tiefe Rillen
  • Säe nicht zu tief, da Du ansonsten weniger Ertrag bekommen könntest
  • Der Abstand zwischen den Reihen sollte ca. 40 cm betragen
  • Zwischen den einzelnen Pflanzen sollten ca. 40 – 50 cm liegen
  • Regelmäßig gießen

Steckrübe: Pflege und Düngen

Für die richtige Pflege Deiner Steckrüben musst Du nicht viel tun. Am wichtigsten ist es nach dem Anpflanzen regelmäßig zu gießen. Gerade in trockenen Monaten wie Juli und August solltest Du darauf achten, dass die Steckrüben stets feucht gehalten werden. Genauso wichtig ist es nach jedem Gießen den Boden zu hacken.

Das lockert den Boden auf und die Wurzeln bekommen die Luft und die Mineralien, die sie benötigen. Da Steckrüben aber einen eher geringen Nährstoffbedarf haben, musst Du nicht zwingend nochmal düngen, wenn Du den Boden schon vor dem Aussäen mit Kompost bearbeitet hat. War dies nicht der Fall, greifst Du am besten nach etwa zwei Monaten auf einen organischen Dünger zurück.

Ernte von Steckrübe

Wann Du Deine Steckrüben ernten kannst, hängt in erster Linie natürlich davon ab, wann Du sie eingesät hast. Der frühste Zeitpunkt ist in den meisten Fällen im September. Du kannst die Rübe auch länger im Boden lassen. Jedoch wird sie dann nicht nur immer größer, sondern auch immer härter. Ein Vorteil ist dann aber, dass sie länger gelagert werden kann.

Für die Steckrübe ist ein kurzer und mäßiger Frost von bis zu -8 C kein Problem. Durch den Frost werden sie sogar etwas süßer. Trotzdem solltest Du bis spätestens Ende November, je nachdem wie die Temperaturen sind, alle Steckrüben geerntet haben. Bei der Ernte werden die Rüben einfach an den Blättern aus dem Boden gezogen. Die Blätter werden abgedreht und die Rübe kann direkt verarbeitet oder eingelagert werden.

Steckrübe aufgeschnitten

Steckrübe: Fruchtfolge und Mischkultur

Du hast die Steckrüben erfolgreich geerntet. Doch was machst Du jetzt mit dem Beet? Wir erklären Dir, was Du als Nächstes einpflanzen kannst, wie lange Du warten solltest, bis Du wieder Steckrüben aussäen kannst und mit welchen Nachbarn sich die Steckrübe am besten verträgt.

Nachdem Du die Steckrüben geerntet hast, kannst Du das Beet zum Beispiel mit Frühkartoffeln oder mit Bohnen bepflanzen. Du solltest mindestens 3 eher 4-5 Jahre warten, bis Du auf demselben Boden wieder Steckrüben anpflanzt. Doch warum ist das überhaupt notwendig? Die sogenannte Fruchtfolge ist die Idee, dass unterschiedliche Gemüsesorten auch unterschiedliche Nährstoffe brauchen.

Wird über viele Jahre hinweg dasselbe Gemüse an immer der gleichen Stelle angepflanzt, werden dem Boden alle Nährstoffe entzogen. Das verringert nicht nur den Ernteertrag, sondern macht den Boden und damit die Pflanze anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Wenn Du neben den Stechrüben noch anderes Gemüse anbauen möchtest, eignen sich hier zum Beispiel Salate, Möhren, Erbsen, Feldsalat, Tomaten, Dill, Bohnen, Sellerie und Gurke. Folgende Pflanzen solltest Du hingegen von den Steckrüben fernhalten: Kartoffeln, Knoblauch, Kohlrabi und Zwiebeln.

Rezepte und Kochideen für Steckrübe

Für Steckrüben gibt es eine große Vielfalt an leckeren Rezepten und Einsatzmöglichkeiten. Du kannst Steckrüben sowohl roh als auch gekocht essen. Roh sind sie allerdings eher schwer verdaulich und sollten vorher möglichst fein verarbeitet werden. Denke immer daran, die Steckrüben vor der Weiterverarbeitung zu schälen und gründlich zu waschen. Wir haben hier für Dich einige Ideen gesammelt, in welchen Rezepten Du Steckrüben mal ausprobieren kannst.

  • Eintöpfe
  • Suppen
  • Salate
  • Als Beilage, zum Beispiel gestampft
  • Auflauf
  • Rösti
  • Gemüsepuffer

Steckrübensuppe

Weiterführende Quellen

Leckere Rezepte mit Steckrüben findest Du hier.

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